Gräfelfing:Gräfelfing behält sein Altenheim

Das 1986 errichtete Haus soll mit neuem Konzept fortgeführt werden

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Die Weichen für die Zukunft des Alten- und Pflegeheims Rudolf- und Maria-Gunst-Haus im Gräfelfinger Ortsteil Lochham sind gestellt. Der Gemeinderat hat nun in einer nichtöffentlichen Sondersitzung mit Mehrheit dafür gestimmt, das Haus weiterhin im Eigentum der Gemeinde zu behalten. Es wird aber ein neues Konzept erhalten, und auch der Betreiber wird neu ausgeschrieben. Künftig sollen hier laut Bürgermeisterin Uta Wüst (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing/IGG) ältere Menschen von "rüstig" bis "Pflegefall" ein Zuhause finden; auch soll eine ambulante Tagespflege integriert werden.

Das Rudolf- und Maria-Gunst-Haus wird seit seiner Eröffnung im Jahr 1986 vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK) geführt. Inzwischen ist das Alten- und Pflegeheim mit seinen 143 Plätzen dringend sanierungsbedürftig und entspricht in seiner Ausstattung nicht mehr den Anforderungen an ein modernes Pflegeheim. Im Herbst 2016 läuft zudem der Mietvertrag zwischen Gemeinde und Bayerischem Roten Kreuz aus. Nun soll Wüst im Auftrag des Gemeinderates mit dem BRK eine Übergangslösung für die Zeit nach Ablauf des Mietvertrages vereinbaren. Es soll gewährleistet sein, dass die Bewohner wie gewohnt versorgt sind, bis ein Umbau startet, sagt Wüst: "Der Betrieb soll möglichst stabil weiterlaufen."

Das BRK würde das Haus gerne weiterführen, wie der Wohlfahrtsverband bereits deutlich gemacht hat. Ob das gelingt, wird die Ausschreibung zeigen, an der sich auch andere Interessenten beteiligen können. Doch bevor die Ausschreibung startet, will die Gemeinde ein Konzept erarbeiten. Erste Eckpunkte wurden jetzt festgelegt. "Wir wollen eine große Durchlässigkeit", sagt Wüst. Wie bisher sollen Menschen, die sich noch gut alleine versorgen können, ebenso wie Menschen mit großem Pflegebedarf unterkommen. Als ein neuer Schwerpunkt ist eine ambulante Tagespflege geplant, bei der Pflegebedürftige tagsüber betreut werden, dann aber wieder nach Hause gehen. "Das ist eine Nische", erklärt Wüst. Außerdem will man ein Beratungszentrum integrieren, das Fragen rund um das Thema Pflege beantwortet. Nicht zuletzt will die Gemeinde auch städtebauliche Vorgaben machen, denn das Haus steht an ausgesprochen exponierter Stelle an der Lochhamer Straße.

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