Gräfelfing:Gläserne Gräber

Urnenraum des Waldfriedhofes nach Originalplänen saniert

Einen ganz besonderen Ort für die letzte Ruhe hat die Gemeinde Gräfelfing eingeweiht - der Urnenraum im alten Glockenturm der denkmalgeschützten Aussegnungshalle auf dem Waldfriedhof wurde nach Originalplänen des Münchner Architekten Richard Riemerschmids saniert. Die 59 Urnen-Nischen sind mit Schablonenmalerei, zum Teil mit Blattgold, verziert; die restaurierte Kassettendecke trägt das ursprüngliche Muster. Auf einer Tafel werden die Namen der beigesetzten Personen mit Geburts- und Sterbedatum zu lesen sein. Die Urnen-Nischen werden mit Einschüben aus Acrylglas verschlossen, so dass die Urnen sichtbar bleiben, so wie in Riemerschmids Plänen vorgesehen.

Richard Riemerschmid war Professor für Architektur und Direktor der Münchner Kunstgewerbeschule und hat den Gräfelfinger Waldfriedhof gestaltet, der 1913 fertiggestellt wurde. Riemerschmid selbst ist auf dem Gräfelfinger Friedhof beerdigt.

Das Nutzungsrecht einer Urnen-Nische kann bei der Gemeinde Gräfelfing für zehn Jahre erworben und auf Wunsch um weitere zehn Jahre verlängert werden. Die Gebühren liegen bei 26 Euro pro Jahr für die Nutzung und einmalig 396 Euro für die Bestattung und die Anfertigung des Namensschildes. Momentan ist der Urnen-Raum verschlossen und wird nur nach Anmeldung über den Betriebshof der Gemeinde geöffnet. Zusammen mit dem Landesamt für Denkmalpflege wird nach einer Lösung gesucht, wie es beispielsweise durch eine Glastür möglich werden kann, den Raum auch tagsüber einzusehen.

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