Gräfelfing:Gedenktafel für Mirok Li

Der "Thomas Mann von Korea" hat 30 Jahre in Gräfelfing gelebt

Eine Gedenktafel, die an den koreanischen Schriftsteller Mirok Li erinnert, soll in Gräfelfing angebracht werden. Der Ausschuss für Kulturfragen gab diesem Vorhaben der Mirok Li Gedächtnisgesellschaft in München seine Zustimmung. Die Tafel soll in der Nähe der Prof.-Kurt-Huber-Straße 2a, direkt gegenüber der Gedenktafel für Professor Huber, angebracht werden. So werde ein Bezug zwischen beiden Personen hergestellt, hieß es: Mirok Li war eng mit dem von den Nazis ermordeten Professor befreundet und besuchte diesen häufig in dessen Haus.

Mirok Li ist "der Thomas Mann von Korea", zitierte Bürgermeister in Uta Wüst (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing/IGG) einen schon oft gezogenen Vergleich. Der Schriftsteller und Gelehrte lebte seit 1920 in Gräfelfing im Exil. Er war vor der japanischen Besatzung aus seiner Heimat geflohen. In Gräfelfing fand er Zuflucht und lebte hier bis zu seinem Tod 1950. Alljährlich wird an seiner Grabstätte auf dem Gräfelfinger Friedhof eine Grabzeremonie abgehalten.

Das Haus, in dem er in der Akilindastraße bei der Familie von Professor Alfred Seyler lebte, gibt es nicht mehr. Deshalb kam die Idee auf, die Gedenktafel anzubringen. Die Kosten für die Tafel trägt laut Wüst das südkoreanische Kultusministerium. Allerdings möchte die Gemeinde mitreden, was die Gestaltung angeht, das wurde in der Sitzung deutlich. Allein koreanische Schriftzeichen auf der Tafel anzubringen, werfe zu viele Fragen auf. Wolfgang Balk (IGG) wünschte sich eine Übersetzung oder Erklärung, wer Mirok Li war, so dass auch die Gräfelfinger erfahren, an wen die Tafel erinnert. Wüst versprach, einen Entwurf der Tafel im Ausschuss vorzustellen.

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