Gräfelfing:Gärtnern neben der Unterkunft

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Rasen, Bäume und Beete für Areal an der Großhaderner Straße

Es war ein "Geduldspiel", sagt Nicolaus von Welck, Mitglied der Gartenbaugesellschaft Gräfelfing, rückblickend: Seit Anfang 2016 wohnen die Flüchtlinge in den neuen Unterkünften an der Großhaderner Straße in Gräfelfing. Doch die Außenanlagen waren bis vor Kurzem ein einziges Ärgernis: die Wege waren matschig, die Abläufe der Dachrinnen unzureichend und das ganze Areal völlig kahl. "Die Außenanlagen waren einfach nicht fertiggestellt worden." In vielen Gesprächen mit dem Landratsamt und dem Investor, der Feel Home GmbH, konnte Letzterer schließlich dazu verpflichtet werden, nachzubessern, so Welck. Inzwischen wurde Rasen auf dem Grundstück ausgesät, 15 Bäume sind gepflanzt.

Die sieben mit Holz verkleideten Häuser an der Großhaderner Straße, die rund 180 Flüchtlingen Wohnraum bieten, wurden in ihrem optischen Eindruck stets gelobt. Nur das Umfeld ließ zu wünschen übrig, wie viele ehrenamtliche Helfer vom Helferkreis Asyl im Würmtal immer wieder beklagten. Aufgrund der nichtbefestigten Wege wurde vor allem viel Dreck in die Häuser getragen, und gepflegt sah es auch nicht aus. Die Ehrenamtlichen der Gartenbaugesellschaft sind auf Recherche gegangen, wie das bei anderen Flüchtlingsunterkünften gelöst wird, und wurden fündig. In der Gemeinde Krailling, die zum Landratsamt Starnberg gehört, und in Freiham wurden die Außenanlagen beim Bau gleich mitgestaltet, berichtet Welck.

Das ist nun nachträglich auch in Gräfelfing geschehen. Großflächig wurde Rasen gesät, der Vorplatz hinter dem Eingangstor asphaltiert. Zu jedem Haus führt nun ein 1,50 Meter breiter asphaltierter Fußweg. Die gepflanzten Bäume sind alles Laubbäume, nur die Hecke entlang des Zauns fehlt noch. Besonders gut kommt bei den Bewohnern die Idee der Gartenbaugesellschaft an, Gemüsebeete anzulegen. An den vergangenen beiden Wochenenden sind die ersten drei entstanden.

Die ehrenamtlichen Gartenexperten helfen dabei, ein halbes Feld umzugraben, einzufassen und die Erde aufzubringen - die andere Hälfte müssen die Bewohner dann selbst gestalten, "wir wollen nur den Anstoß geben", sagt Welck. Aufgrund der positiven Resonanz unter den Bewohnern sollen in den kommenden Wochen weitere Beete folgen.

© SZ vom 09.05.2017 / jae - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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