Der Neubau von zwei barrierefreien Bushaltestellen bietet die Chance, einen Teil der Pasinger Straße in Gräfelfing umzubauen. Die Verkehrssituation zwischen dem Pflegeheim St. Gisela und der Bahnhofstraße sei "unaufgeräumt", wurde in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses festgestellt. Für Autofahrer, die vor den Geschäften parken, Fahrradfahrer und Fußgänger komme es immer wieder zu unübersichtlichen Situationen. Durch den Umbau wird die Fahrbahn verschmälert, beidseitig entsteht ein Geh- und Radweg.
Oliver Krombach, der mit der Planung beauftragte Ingenieur, stellte seine Arbeit erstmals den Ausschussmitgliedern vor. Auf jeder Straßenseite soll jeweils die bisherige Bushaltestelle umgebaut werden; um den barrierefreien Zustieg in den Bus zu ermöglichen, werden die Bordsteinkanten angehoben. Der Bus zweigt dann künftig zum Halten nicht mehr in eine Busbucht ab, sondern stoppt auf der Fahrbahn; die folgenden Autofahrer müssen anhalten und dürfen nicht überholen, erklärte Krombach. Bauberater Bertold Ziersch befürchtete, dass sich die Anwohner beschweren, sobald es zu Staus wegen des Busses kommt. Wenn alle Autos immer wieder anfahren müssten, wird das in seinen Augen mehr Lärm als fließender Verkehr verursachen. Eine Alternative bietet sich jedoch nicht an, sagte Krombach, die geplanten Bushaltestellen seien "Stand der Technik".
Im Zuge des Umbaus soll die Fahrbahn, die jetzt zwischen acht und zehn Meter breit ist, einheitlich auf sieben Meter verschmälert werden; so entstehen Parkplätze und auf beiden Seiten der gemeinsame Geh- und Radweg. Einen mehrfach beantragten Zebrastreifen hat das Landratsamt jedoch immer wieder abgelehnt, sagte Krombach, es würden zu wenige Fußgänger die Straße überqueren. Bürgermeisterin Uta Wüst (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing/IGG) plädierte dafür, eine temporäre Ampelanlage als Querungshilfe zu erproben. Die Planung wird jetzt in den Fraktionen diskutiert.