Der Weg für einen Umzug der Brauerei-Fachschule Doemens aus dem Gräfelfinger Ortszentrum in das Gewerbegebiet ist frei. "Es ist zu einer guten Einigung aller Parteien gekommen", sagte Bürgermeisterin Uta Wüst (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing/IGG)). Damit entsteht im Ortszentrum auf dem Doemens-Gelände, unweit der Bahnhofstraße, Platz für geförderten und damit günstigen Wohnraum. Einen Bebauungsplan, der das festlegen soll, will der Bauausschuss jetzt erarbeiten. Dafür sprach sich der Gemeinderat nun einstimmig aus.
Schon lange hatte die Gemeinde mit Doemens und einem Bauträger verhandelt: Die renommierte Brauerei-Fachschule, die mitten im Ort ziemlich beengt agiert, will sich vergrößern; die Gemeinde hat großes Interesse daran, die Schule im Ort zu halten. So hat sie von ihrem Vorkaufsrecht an der Lohenstraße im Gewerbegebiet Gebrauch gemacht, um Doemens den Weg für einen Neubau zu ebnen. Der Bauträger, der zuvor Interesse an demselben Grundstück hatte, ist nun aber auch mit im Boot - er wird dort einen Hotelkomplex sowie Gewerbeflächen verwirklichen. Die Gemeinde hat noch ein Teilgrundstück aus ihrem Eigentum dazugegeben, so dass Doemens möglichst nah an die Pasinger Straße heranrücken kann.
Der Bauträger wird auch das jetzige Doemens-Grundstück an der Stefanusstraße im Ortszentrum kaufen und dort den geförderten Wohnungsbau verwirklichen. "Wir verhandeln derzeit noch, wie wir das an dieser Stelle langfristig sichern können", sagte Bürgermeisterin Wüst nach der Sitzung.
Sicher ist, dass auf dem Grundstück in derselben Größe der jetzigen Brauereischule gebaut werden darf. Allerdings wird nicht das ganze Areal für günstigen Wohnraum zur Verfügung stehen; ein Teil der entstehenden Wohnungen werden nicht öffentlich gefördert sein. Auch wenn der Weg für einen Doemens-Neubau nun geebnet ist, werden bis zur Realisierung noch einige Jahre vergehen. Spätestens in acht Jahren soll der Neubau aber stehen, so lautet die Einigung der Vertragspartner.