Gräfelfing:"Eine große Ehre"

Der Gräfelfinger Jan Mühlstein erhält das Bundesverdienstkreuz

Sein Engagement begann vor mehr als 20 Jahren, nun wurde es mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt: Der Gräfelfinger Jan Mühlstein, Mitgründer und Vorsitzender der liberalen jüdischen Gemeinde Beth Shalom in München, ist am Dienstag für die Förderung des interreligiösen Dialogs und die Weiterentwicklung des jüdischen Lebens in Deutschland mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung sei eine "große Ehre", sagte Mühlstein zur SZ.

Als seine drei Töchter noch klein waren, suchten er und seine Frau eine Gemeinschaft, die das liberale Judentum vertrat, so wie es Mühlsteins Familie immer gelebt hatte. "So etwas gab es in München nicht." Die Familie schloss sich schließlich einer kleinen Gruppe an, die zu ihrer "religiösen Heimat" wurde. Als jemand gesucht wurde, der beim Aufbau einer liberalen jüdischen Gemeinde mithalf, war Mühlstein, der 1949 in der damaligen Tschechoslowakei geboren wurde, zur Stelle. Er wurde Mitgründer der liberalen jüdischen Gemeinde Beth Shalom, die ihre Gemeinderäume in Mittersendling hat und knapp 500 Mitglieder zählt.

Mühlstein, promovierter Physiker, der als Journalist für Energiewirtschaft gearbeitet hat und nun in Rente ist, ist langjähriger Vorsitzender der Gemeinde. Ebenso stand er fast zwölf Jahre lang an der Spitze des Dachverbands "Union progressiver Juden". "Ich betrachte die Auszeichnung als eine Bestätigung für den erfolgreichen Weg der letzten Jahre, dem liberalen Judentum in dem Land seines Ursprungs nach der Katastrophe der Schoa wieder einen Platz mitten in der jüdischen Gemeinschaft und der deutschen Gesellschaft errungen zu haben", sagte Mühlstein.

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