Gräfelfing:"Echte Space-Erfahrung"

Gräfelfing: Fliegt dreimal höher als ein Verkehrsflugzeug: Der Wetterballon, den Gräfelfinger Gymnasiasten am Montagnachmittag steigen ließen, soll nun Bilder und Daten liefern.

Fliegt dreimal höher als ein Verkehrsflugzeug: Der Wetterballon, den Gräfelfinger Gymnasiasten am Montagnachmittag steigen ließen, soll nun Bilder und Daten liefern.

(Foto: Catherina Hess)

Schüler lassen einen Wetterballon steigen

Von Annette Jäger, Gräfelfing

"Zehn, neun, acht, . . . " - mit einem Countdown zählten Schüler der Arbeitsgemeinschaft "Call of Science" des Kurt-Huber-Gymnasiums (KHG) in Gräfelfing den Start ihres Wetterballons in den Himmel an. Um Punkt 14.15 Uhr machte sich dieser am Montagnachmittag auf seine Reise. Die zwölf Schüler der 9. und 10. Klasse der freiwilligen naturwissenschaftlichen AG haben den Start seit März vorbereitet. Sie haben nicht nur Firmen als Sponsoren für das rund 1000 Euro teure Projekt aufgetrieben, sondern auch Flugbahnen ihres Wetterballons berechnet und an der technischen Ausstattung getüftelt.

Die Schüler versprechen sich von ihrem Projekt eindrucksvolle Bilder aus der Stratosphäre auf die Erde. An dem Ballon haben sie eine 360-Grad-Kamera und zwei GPS-Tracker befestigt, sowie eine Stromversorgung mit Akkus. "Damit die Akkus auch bei Minus 40 Grad da oben arbeiten, haben die Schüler sie mit Goldfolie umwickelt und in einem Styroporkasten deponiert", sagte Nina Döhr, Physik- und Mathelehrerin, die die AG leitet.

Der Ballon wird nach den Berechnungen der Schüler etwa 30 Kilometer hochsteigen - beinahe dreimal so hoch wie ein Flugzeug - und kontinuierlich Bilder aufzeichnen. In dieser Höhe sieht man schon das schwarze Weltall und den blauen Himmel unter sich, "das ist eine echte Space-Erfahrung", sagte Tobias Schüttler vom "DLR_School_Lab", einem Schülerlabor des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums in Oberpfaffenhofen, das mit der Schule bei solchen Projekten kooperiert.

Aufgrund der Luftdruckverhältnisse platzt der Heliumballon nach etwa drei Stunden, und die Kamera gelangt mit einem kleinen roten Fallschirm wieder zur Erde, den Berechnungen zufolge in Markt Schwaben, im Landkreis Ebersberg, hieß es beim Start. Ob alles nach Plan gelaufen ist, erfährt die Schulfamilie beim Sommerfest am Mittwoch, 25. Juli. Dann wollen die AG-Mitglieder Ergebnisse ihres Experiments präsentieren: Interessierte können sich dann eine Virtual-Reality-Brille aufsetzen und spektakuläre Blicke auf die Erde werfen.

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