Der neue Anbau an die Volksschule Lochham wird noch kurzfristig mit einer Fotovoltaikanlage ausgestattet. Die Fraktion der Grünen im Gräfelfinger Gemeinderat hatte die Installation der Anlage angeregt. Das Gebäude befindet sich bereits seit gut einem Jahr im Bau. Architekt Clemens Pollok lieferte in der Sitzung des Bauausschusses eine überzeugende Rechnung: Die Anlage kostet 130 000 Euro und wird sich in maximal 22,5 Jahren amortisiert haben. Es war jedoch eine andere Zahl, die die Gemeinderäte der Installation zustimmen ließ: Die Anlage spart 17 000 Kilogramm Kohlenstoffdioxid im Jahr ein.
Allein aus ökologischen Gründen lohnt sich der Einbau der Anlage, da waren sich die Gemeinderäte einig. Nun soll geprüft werden, ob der gesamte produzierte Strom für den Eigenverbrauch genutzt werden darf, oder ob ein Teil ins Stromnetz eingespeist werden muss. Hier gebe es gesetzliche Vorgaben zu beachten, sagte Elisabeth Breiter, die Bauamtsleiterin. Für die Anlage müssen nun noch Leitungen durch das Gebäude geführt werden. Das Dach halte das Gewicht der Anlage aus, sagte Pollok.
Insgesamt ist der Anbau an die Grundschule zwei Monate im Verzug. Wetterbedingt konnten einige Arbeiten nicht in dem geplanten Tempo erledigt werden. Zudem habe eine Trockenbaufirma Insolvenz angemeldet, referierte Pollock in der Sitzung. Momentan sehe es so aus, als könnten die mit 9,7 Millionen Euro angesetzten Baukosten unterschritten werden. Angesichts des Finanzpuffers war es möglich, eine ökologisch hochwertige Lärchenholzfassade zu verwirklichen, den Schallschutz vor allem in der Cafeteria zu optimieren und die Räume flexibel zu gestalten, so dass Nutzungsänderungen schnell möglich sind: Ein Mehrzweckraum kann zur Küche oder zur Werkstatt werden, ein Technikraum zum Computerzimmer.
Inzwischen konnte das Obergeschoss im Nordtrakt der Volksschule für die Schüler des benachbarten Kurt-Huber-Gymnasiums freigeräumt werden. Die sehr sanierungsbedürftigen Räume und Flure wurden Anfang des Jahres erneuert.