Giesing/Harlaching:Wasser marsch

Kräftig aufgedreht: Im Revier Giesinger Waldhaus wurde am Samstag ein neues Biotop hergerichtet. (Foto: Robert Haas)

Biotop für Kröten, Frösche und Molche im Wald errichtet

Von Thomas Kronewiter, Giesing/Harlaching

960 Meter reichte der Schlauch in den Wald, 300 Kubikmeter Wasser wurden einen halben Tag lang in das schwimmbadgroße Loch gespritzt. Bilanz eines gemeinsamen Einsatztages für den Forstbetrieb München, die Freiwillige Feuerwehr, Abteilung Stadtmitte, und die Münchner Kreisgruppe des Bundes Naturschutz: Im Perlacher Forst ist ein weiteres Biotop hergerichtet, um Kröten, Gras- und Springfröschen sowie Bergmolchen als Laichplatz zu dienen - das mittlerweile vierzehnte.

Rund zwei Jahre werde es wohl dauern, bis die Amphibien diesen in der Münchner Schotterebene in der Natur kaum vorkommenden Wassertümpel annähmen, glaubt Renate Kreuzer vom Forstbetrieb. Ziel ihres Naturschutzkonzepts sei es, "Tausenden von Tieren" ein Angebot im Wald zu machen, das insbesondere Amphibien mittelfristig davon abhalte, im südlichen Stadtgebiet in Gartentümpeln ihren Laich abzulegen. In vier bis fünf Jahren sollen dann auch die jetzt schon wieder errichteten Krötenzäune am Stadtrand überflüssig sein. Bis dahin müssen ehrenamtliche Helfer die Tiere einsammeln und über die Straßen tragen.

"Es müsste eigentlich noch mehr passieren", sorgt sich Michael Schweimanns, Leiter des Arbeitskreises Arten- und Biotopschutz beim Münchner Bund Naturschutz, um die Biodiversität. Durch die Nachverdichtung, also immer mehr Wohnhäuser in immer kleineren Grundstücken, verschwänden in der Stadt immer mehr Teiche und Tümpel. Tiere und Pflanzen seien die Opfer. Umso wichtiger ist die von allen Beteiligten sehr begrüßte Kooperation im Perlacher Forst. Und für Max von Treuberg und seinen fünfköpfigen Trupp von der Feuerwehr auch noch eine "willkommene Übung" im Wald.

© SZ vom 16.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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