Schlimm genug, dass die Sechzger aus der Zweiten Bundesliga abgestiegen sind. Es ist aber auch noch unklar, wo denn in Zukunft die "Höhle der Löwen" sein wird, also in welchem Stadion die blau-weißen Kicker demnächst auflaufen werden. Dazu haben sich jetzt die SPD-Fraktionen aus den Bezirksausschüssen (BA) Obergiesing-Fasangarten und Untergiesing-Harlaching zu Wort gemeldet. In einer gemeinsamen Erklärung fragen sie, ob der TSV 1860 München demnächst wieder auf Giesings Höhen im Grünwalder Stadion spielt? "Wenn es nach den Fans ginge, ganz klar Ja", wissen die Lokalpolitiker gleich selbst zu berichten. Seit mehreren Jahren würden die Anhänger immer wieder die Rückkehr ins Sechzger-Stadion fordern.
Für die Sozialdemokraten sei die Frage mit Blick auf die berechtigte Kritik der Anwohner allerdings nicht so schnell zu beantworten. "Auch, wenn der ein oder andere SPD-Vertreter, müsste er die Frage mit dem Herzen beantworten, sich wohl dem kraftvollen und deutlichen Ja der Fans anschließen würde", fügen sie hinzu. Nicht zuletzt in der Anwohnerversammlung im BA Untergiesing-Harlaching zum Thema "Spielbetrieb Grünwalder Stadion" hatten viele Bürger die "Vermüllung" des Viertels, insbesondere durch Glasscherben, das Wildparken und den Parkdruck sowie die "Wildbiesler" bei Spielen im Grünwalder Stadion kritisiert. Daneben komme es bei einem ausverkauften Stadion zur notwendigen Sperrung der Kreuzung Grünwalder Straße/Tegernseer Landstraße.
Die SPD-Fraktionen haben nun für die Juni-Sitzung beider Bezirksausschüsse einen Antrag mit Rahmenbedingungen für den Spielbetrieb eingebracht. Herausgekommen ist ein umfangreicher Wunschkatalog. So fordern sie, wie es in der Mitteilung heißt, ein Stadion-MVV-Gesamtnetz-Kombiticket, ein Parkraummanagement für den Bereich Candidplatz, Wettersteinplatz, Mangfallplatz (stadteinwärts), Kontrollen der Kommunalen Verkehrsüberwachung während des Spiels, den Einsatz der Straßenreinigung nach dem Ende des Spiels, ein Verkehrskonzept für die Umfahrung der gesperrten Kreuzung Grünwalder Straße/Tegernseer Landstraße sowie die rechtzeitige Information der Anwohner über Spieltage via Einwurfzettel. Angebracht erscheint ihnen auch eine Einwohnerversammlung zum Thema.
"Für die SPD-Fraktionen ist klar: Eine Rückkehr der Löwen ist generell möglich, wenn die Rahmenbedingungen stimmen." Wobei aus Sicht der Lokalpolitiker der Stadt eine, wenn nicht die entscheidende Rolle zufiele: Diese müsse als Eigentümerin und Vermieterin den Mietern - dem TSV 1860 München und dem FC Bayern - entsprechende Auflagen machen, um einen Ausgleich zwischen den Interessen der Fußballfans und der Anwohner zu schaffen.