Giesing:Auf dem rechten Pfad

Die "Heiligen Engel" in Giesing feiern 50-jähriges Bestehen

"Ohne Abenteuer wäre das Leben tödlich langweilig", sagte einst Robert Baden-Powell, der Gründer der Pfadfinderbewegung. Dieses Motto verfolgen auch die "Heiligen Engel" in Giesing. In diesem Jahr feiert die Ortsgruppe, die der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg angehört, ihr 50-jähriges Bestehen. "Seit unserer Gründung 1966 machen wir Jugendarbeit", berichtet Thomas Herrmann, der als ehemaliger Pfadfinder noch immer bei den Engeln aktiv ist.

Im Verein sind die jungen Menschen in vier Altersstufen von sieben bis 20 Jahren aufgeteilt: "Wölflinge, Jungpfadfinder, Pfadfinder und Rover", erklärt Herrmann. Die Farbe des Halstuches, Teil der Kluft, verrät die jeweilige Stufe des Trägers. Nach ihrer Pfadfinderzeit haben die jungen Erwachsenen dann die Möglichkeit, sich weiter im Giesinger Verein zu engagieren. "Bei uns läuft alles auf ehrenamtlicher Basis", so der ehemalige Pfadfinder. Als Jugendleiter oder Stammesvorstand übernehmen Ältere vielfältige Aufgaben - zum Beispiel die wöchentlichen Gruppenstunden. "Am Anfang findet immer die Begrüßung statt", sagt Herrmann, die jungen Pfadfinder erzählen sich dann, was sie aktuell beschäftigt. Im Anschluss daran stehen je nach Jahreszeit unterschiedliche Aktivitäten auf der Agenda, von Bastelarbeiten bis Pfadfinderkunde ist alles dabei. Und die Teilnehmer lernen, Zelte richtig aufzubauen und Seile so zu verknoten, dass es hält. "Es ist wichtig, dass sich jeder gut mit der Ausrüstung auskennt", darauf legt Thomas Herrmann Wert.

Daneben bieten die Heiligen Engel viele Veranstaltungen an. Beim Geocaching etwa, einer Art moderner Schatzsuche, feilen die Teilnehmer an ihren Orientierungsfähigkeiten. Auch das klassische Zeltlager ist im Programm, bei dem das Miteinander gefördert werden soll: "Ein starkes Gemeinschaftsgefühl ist sehr wichtig." Ein besonderes Anliegen ist den Heiligen Engeln die Inklusion. Kinder mit und ohne Beeinträchtigung arbeiten bei den Projekten zusammen. Insgesamt sei die Vermittlung bestimmter Grundwerte wie Toleranz von besonderer Bedeutung.

In seiner Zeit bei den Pfadfindern hat Thomas Herrmann viele lustige Geschichten erlebt. "Ich höre solange zu, bis du anfängst zu reden", habe einmal ein Kind zu ihm gesagt. Ein Satz, der im Gedächtnis geblieben sei. Es gebe aber auch weniger Positives: "Seit den Neunzigerjahren sinken die Anmeldezahlen bei den Pfadfindern." Herrmann erklärt sich das mit den technischen Entwicklungen und den gestiegenen schulischen Anforderungen; deshalb sei es wichtig, Nachwuchs zu rekrutieren. In einem der wöchentlichen Treffen könne man den Verein ganz zwanglos kennenlernen: "Alle sind herzlich willkommen."

Zum 50. Geburtstag geht es von diesem Donnerstag, 11. August, bis Dienstag, 16. August, ins Jubiläums-Zeltlager auf dem Obermeierhof in Jettenbach. Pfadfinder, Eltern und Ehemalige sind eingeladen, bei Lagerfeuer, Musik und Essen zu feiern; es gibt noch freie Plätze. "Eine gute Gelegenheit, um die Pfadfinder kennenzulernen", sagt Thomas Herrmann.

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