Getöteter Musikmanager:Montis Tod vor Gericht

Der tragische Tod des Musikmanagers Monti Lüftner könnte ein gerichtliches Nachspiel haben: Die Staatsanwaltschaft erwirkte einen Strafbefehl gegen den Lastwagenfahrer, der Monti überfuhr.

Alexander Krug

Der tragische Tod des Musikmanagers Egmont "Monti" Lüftner auf einem Wertstoffhof in Garching vor fast einem Jahr hat wahrscheinlich ein Nachspiel vor Gericht. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung hat die Staatsanwaltschaft München I beim Amtsgericht einen Strafbefehl gegen den Lkw-Fahrer erwirkt, der Lüftner überfahren haben soll. Der Vorwurf lautet auf fahrlässige Tötung.

Frontal von einem Lkw erfasst

Der 56-jährige Fahrer soll bereits Einspruch gegen den Strafbefehl eingelegt haben, sodass es wohl zu einer Hauptverhandlung am Amtsgericht kommen wird. Ein Termin dafür steht aber noch nicht fest.

Der 77 Jahre alte Lüftner hatte am 7. Mai vorigen Jahres auf dem Gelände der Recycling-Firma mit einem Bekannten Gartenabfälle entsorgen wollen. Um die Wartezeit zu vertreiben, soll Lüftner ausgestiegen sein und sich auf dem Gelände umgesehen haben. Dabei wurde er offenbar frontal von einem Lkw erfasst, dessen Fahrer ihn nicht bemerkt hatte. "Der Fahrer hat ihn nicht gesehen oder konnte ihn nicht sehen", erklärte damals ein Polizeisprecher. Lüftner geriet unter die Räder des Lkw und erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen.

Zu Details des Unfallhergangs beziehungsweise des Strafbefehls wollte die Staatsanwaltschaft am Dienstag keine Angaben machen. "Einzelheiten können wir nicht nennen, da es sich um einen nichtöffentlichen Strafbefehl handelt", meinte Sprecherin Barbara Stockinger. Im Wege des Strafbefehls können gegen Beschuldigte Strafen von bis zu einem Jahr Haft mit Bewährung verhängt werden.

Bei nicht vorbestraften und nicht alkoholisierten Beschuldigten, denen lediglich eine Unachtsamkeit vorgeworfen wird, sind Geldstrafen üblich. Sollte der Beschuldigte seinen Einspruch gegen den Strafbefehl nicht wieder zurückziehen, kommt es zum Prozess am Amtsgericht.

Am Dienstagabend sollte der Nachlass Lüftners im Auktionshaus "Neumeister" in der Barer Straße 37 versteigert werden. Unter den Ausstellungsstücken ist etwa einer der vielen silbernen Pokale des Monti-Cups, dem traditionellen Münchner Tennis-Turnier, das der gebürtige Österreicher veranstaltet hatte. Ersteigert werden können auch jede Menge Goldene Schallplatten, ein Regiestuhl und ein Humidor des Zigarrenrauchers. Alles solle versilbert werden, schrieb Monti Lüftner in seinem Testament.

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