Germering/Freiham:Unterführung nach Freiham bleibt gesperrt

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Bis 2013 war hier eine Bahnschranke, jetzt gibt es eine Unterführung zwischen Germering und Freiham. (Foto: Günther Reger)

Die Bauarbeiten an dem 2,4-Millionen-Euro-Projekt verzögern sich. Die Schlosswirtschaft ist seit fast einem Jahr geschlossen

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering/Freiham

Einige Germeringer stehen schon sehnsüchtig mit ihren Fahrrädern vor der Absperrung der Unterführung zur Freihamer Allee. Die Unterführung und ein je hundert Meter langes Stück davor und dahinter sind bereits geteert und laden zum Durchgehen oder durchradeln ein. Einige Fußgänger kümmern sich abends nicht mehr um die aufgestellten Absperrungen und testen schon einmal den neuen Belag. Seit fast zwei Jahren ist der direkte Weg zur Freihamer Allee und zur Freihamer Schlosswirtschaft mit Biergarten gesperrt. Damals wurde dort die Schranke an der S-Bahnstrecke außer Betrieb gesetzt. Seit mehr als einem Jahr wird an der Unterführung unter der Bahnstrecke hindurch zur Freihamer Allee gebaut. Im Juni sollte das 2,4 Millionen Euro teure Projekt eigentlich fertig sein. Die Fertigstellung verschiebt sich jedoch noch um einige Wochen, die Schlosswirtschaft hat inzwischen geschlossen.

"Vor Mitte August wird das nichts", prophezeit ein Mitarbeiter der Tiefbaufirma, die die aktuellen Arbeiten vor Ort erledigt. Die sind noch sehr umfangreich. Gerade werden die Gabionen, das sind schwere Körbe voller Steine, die mit Draht umspannt sind, links und rechts der Unterführung aufgeschichtet. "Die Beleuchtung fehlt noch", sagt der Vorarbeiter und Bäume müssten auch noch gepflanzt werden. "Das ist ein riesiger Aufwand." Er zeigt noch auf mehrere Stellen an den Rändern des Weges zur Unterführung, an denen noch zahlreiche Arbeiten zu erledigen sind.

Andreas Schmid vom zuständigen Münchner Bauamt ist, was den offiziellen Eröffnungstermin betrifft, etwas optimistischer. "Anfang August müsste alles fertig sein", meint Schmid. Die neue Unterführung ist 3,80 Meter tief und 80 Meter lang. Die Kosten von 2,4 Millionen Euro teilen sich die Bahn AG, die Landeshauptstadt München und der Bund zu je einem Drittel. "Wir sind finanziell im Kostenrahmen geblieben", bestätigt Schmid. Die Stadt München fungiert als verantwortlicher Baulastträger. An der Einfahrt von der Bodenseestraße zur Freihamer Allee entsteht neben dem Radweg- und Fußgängerweg eine Grünfläche. "Die breite bisherige Einfahrt kommt ganz weg", so Schmid. Autos, die das Gut Freiham erreichen wollen, müssen weiterhin den Umweg über das Freihamer Gewerbegebiet nehmen.

Für die benachbarte Germeringer Bevölkerung war nicht nur der direkte Fuß- und Radweg über die Freihamer Allee in Richtung Gräfelfing wichtig gewesen. Auch der Biergarten in der Freihamer Schlosswirtschaft war ein beliebtes Ziel. Doch die Schlosswirtschaft, die seit hundert Jahren existierte, hat seit September 2014 geschlossen und bietet momentan einen trostlosen Anblick. Das Anwesen befindet sich im Besitz der Augustiner Brauerei. Ob die Schlosswirtschaft wieder eröffnet und wenn ja, wann, steht noch nicht fest. Eine schriftliche SZ-Nachfrage bei der Brauerei ergab keine konkrete Information. "Wir befinden uns noch in der Planungsphase und Konzepterstellung", ließ die Geschäftsleitung verlauten. "Dieses Jahr wird die Schlosswirtschaft nicht mehr eröffnet", gab es dann doch noch eine genauere Mitteilung.

© SZ vom 08.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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