Georg Kronawitter:Brisante Unterlagen fürs Stadtarchiv

Es sind 35 Kartons voller Schriftstücke, Fotos, Aktenordner und Grafiken. Sie dokumentieren das politische Wirken von Georg Kronawitter (SPD), der von 1972 bis 1978 sowie von 1984 bis 1993 Münchner Oberbürgermeister war. All diese Papiere, die insgesamt 20 Regalmeter füllen, hat Kronawitter nun dem Stadtarchiv übergeben. Die Sammlung enthält unter anderem die Wahlkampfunterlagen, die Kronawitters OB-Kandidaturen in den Jahren 1972, 1984 und 1990 begleiteten, aber auch Dokumente aus Kronawitters Zeit als Landtagsabgeordner (1994 bis 1998). Für Stadthistoriker besonders interessant sind die Materialien, welche die innerparteilichen Auseinandersetzungen der Münchner SPD in den Siebzigerjahren belegen. Damals tobten Flügelkämpfe zwischen den Parteilinken und den konservativen Sozialdemokraten, die in einem Parteiausschlussverfahren gegen den dem rechten Flügel angehörenden Fraktionsvorsitzenden Hans Preißinger gipfelten und schließlich zum Verzicht Kronawitters auf eine erneute OB-Kandidatur bei der Wahl 1978 führten. Auch die politischen Tagebücher, insgesamt 23 Ordner, dürften brisante Informationen enthalten. Wegen bestehender Persönlichkeitsrechte sind diese aber nicht zur Einsichtnahme freigegeben.

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