Gemeinderat:Die Rechnung geht auf

Gutachter und Gemeinderäte loben Planeggs Einzelhandelskonzept - großteils

Von Rainer Rutz, Planegg

Seit sieben Jahren hat die Gemeinde Planegg ein Einzelhandelskonzept, ausgearbeitet von einem Standort- und Wirtschaftsberatungs-Unternehmen. Dieses Konzept hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einer Prüfung unterzogen, und um das Ergebnis gleich vorweg zu nehmen: Es hat den Härtetest bestanden, mit wenigen Abstrichen gab es zumindest vom Gutachter Manfred Heider nur Lob. Tatsächlich ist in Planegg und vor allen Dingen in Martinsried in den vergangenen sechs Jahren viel geschehen: Die neue Martinsried Ortsmitte geht ihrer Vollendung entgegen, ebenfalls in Martinsried wurden am Ortseingang an Lochhamer und Würmtalstraße neue Einkaufszentren geschaffen.

In Planegg stehen die größten Veränderungen noch bevor: An der "Eiche" am Bahnhof entstehen noch heuer die ersten Bauten des geplanten Zentrums mit Wohnungen, Einzelhandelsgeschäften und einem Discounter. Ein guter Weg, findet Experte Manfred Heider und betont, die Veränderungen entsprächen exakt der "bevorzugten wirtschaftlichen Situation im Würmtal" und besonders Planeggs mit seinen rund 11 000 Einwohnern. Hier herrsche eine "überdurchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft". Der Einzelhandel in dieser Region verfüge jährlich über eine Kaufkraft-Summe von 70 Millionen Euro, ausgelegt auf etwa 18 000 Einwohner, die auch aus Nachbargemeinden kommen. Insgesamt, so der Experte, handle es sich um rund 100 Geschäfte, eine "gesegnete Situation" für Planegg. Allerdings beobachte er "ein gewisses Ungleichgewicht zwischen den Gewerbelagen und den zentralen Versorgungsbereichen", will sagen: Einzelhandel gehöre mehr in die Ortsmitte. Und noch etwas legte der Gutachter den Gemeinderäten ans Herz: "Qualität". Hier freilich, das wurde in der folgenden Diskussion deutlich, stößt man schnell an Grenzen. Was sei, fragte zum Beispiel Ralf Tatzel (SPD), wenn der Grundstücksbesitzer eigene Wege gehen wolle? Dann, meinte Margit Eusemann vom Planegger Bauamt, gebe es nur noch den Weg "über die Bauleitplanung". Gemeinderat Fritz Haugg (FDP) übte Kritik am bisher angebotenen Sortiment und bemängelte besonders das Fehlen eines Drogeriemarktes. Den könne man durchaus anstreben, falls mal wieder ein Pächterwechsel stattfinde, so Gutachter Heider. Im Übrigen gebe es "genügend Anbieter, die hier das Sortiment eines Drogeriemarktes nahezu abdecken".

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