Gedränge an der Haltestelle Marienplatz:Baby fällt auf S-Bahn-Gleis

Menschen drängen sich an der S-Bahnstation Marienplatz. Plötzlich rutscht einer Mutter ihr Baby aus den Armen - der kleine Junge fällt zwischen Bahnsteig und Zug auf die Gleise.

Melanie Staudinger

Am Marienplatz spielten sich am Freitagvormittag dramatische Szenen ab: Ein drei Monate altes Baby ist am S-Bahnhof auf die Gleise gefallen. Der Säugling habe den Sturz mit leichten Blessuren überstanden, teilte die Bundespolizei am Freitag mit.

S-Bahn in München, 2010

An der S-Bahn-Haltestelle Marienplatz ist ein Baby auf die Gleise gefallen.

(Foto: Robert Haas)

Die Touristenfamilie war in der S-Bahn vom Ostbahnhof zum Marienplatz unterwegs. Dort wollten die Eltern mit dem Säugling die S-Bahn verlassen. Die Mutter trug den drei Monate alten Jungen auf dem Arm. In der voll besetzten S-Bahn kam es jedoch nach Polizeiangaben beim Aussteigen zu einem leichten Gedränge. Die Frau stürzte, das Baby glitt ihr dabei aus den Händen und rutschte durch den Spalt zwischen Bahnsteig und S-Bahn auf die Gleise.

Die umstehenden Fahrgäste reagierten sofort: Sie zogen die Notbremse der S-Bahn. Vom Bahnsteig aus aber gelang es nicht, das Kind wieder herauszuziehen. Daraufhin stieg der Vater laut Polizei hinunter auf den Schotterbereich und rettete das Baby aus der Gefahrenzone. Der Junge wurde mit leichten Prellungen am Kopf in eine Klinik gebracht. Noch bis weit nach Mittag kam es wegen des Notarzteinsatzes auf allen S-Bahn-Linien zu Verspätungen.

Ähnliche Unfälle kommen bei der S-Bahn immer wieder vor. Im Juli 2009 rutschte ein dreijähriges Mädchen am Fasangarten zwischen Bahnsteigkante und anfahrende S-Bahn. Der Vater war nur kurz abgelenkt gewesen. Ihm gelang es, das Kind in einen Hohlraum unter den Bahnsteig zu drücken. Ein Passant betätigte die Notbremse. Das Mädchen erlitt nur leichte Verletzungen.

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