Geburten:Münchens Neujahrsbaby Jakob Quirin vom Thron gestoßen

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Jakob Quirin mit seinen Müttern Stefi und Antonia. (Foto: Catherina Hess)

Nur einen Tag lang durfte er den Ruhm des Erstgeborenen 2018 genießen. Denn die kleine Aneri war schneller - um zwei Minuten. Was das für die Zukunft bedeutet? Einiges.

Kolumne von Andreas Schubert

Der kleine Jakob Quirin kann einem aber auch wirklich leidtun. Nur einen Tag lang durfte er den Ruhm des Erstgeborenen 2018 genießen. Doch weil er sich zu lange Zeit gelassen hat und erst um 0.02 Uhr das Licht der Welt erblickte, musste er den Titel Neujahrsbaby am Dienstag wieder abgeben. Denn das Mädchen Aneri war schneller. Exakt 0.00 Uhr steht in ihrer Geburtsurkunde, das Uni-Klinikum fühlte sich extra bemüßigt, am Dienstag eine korrigierende Pressemitteilung rauszuschicken, laut welcher die Klinik Großhadern die Klinik Maistraße knapp geschlagen hat.

Wie genau diese Zeitmessungen zustande kommen, ist in den alljährlichen Münchner Neujahrsbaby-News nie erwähnt. Da fragt man sich erstens, ob außer Hebammen und Ärzten noch eigens einer im Kreißsaal steht, der ausschließlich fürs Auf-die-Uhr-Schauen zuständig ist. Zweitens wär's mal spannend zu wissen, ob es da einen Wettbewerb zwischen den Kliniken gibt, und drittens, ob bei den Zeitangaben alles klinisch sauber zugeht oder nicht doch manchmal ein bisschen geschummelt wird.

Nichts Gewisses weiß man nicht, über Kreißsaal-Interna ist nur selten etwas nach außen gedrungen. Aber egal, Hauptsache München liegt mal wieder vorne, vor New York, (Ariana, 0.01 Uhr) und - na Gott sei Dank - vor Berlin, wo ein gewisser Filippos erst acht Minuten nach Aneri geboren wurde.

Was hätte man von München auch anderes erwartet als eine Punktlandung. Weil so ein erster Platz bestimmt der Seele eines Kindes (womöglich auch des Arztes, der die Geburtsanzeige unterschreibt) guttut, kann man sich vorstellen, dass aus Aneri bestimmt mal was Tolles wird: Maurerin zum Beispiel, die gelten ja als besonders pünktlich. Ariana und Jakob könnten ganz passable Rennfahrer abgeben. Und Acht-Minuten-später-Filippos? Der wäre vielleicht bei der S-Bahn ganz gut aufgehoben.

© SZ vom 04.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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