Gastronomie:Prachtvoll essen und trinken am Fuße der Frauenkirche

Gastronomie: Mauerbögen aus roten Ziegeln wurden neu eingezogen, ein großer Bartresen aus schwarzem Naturstein prägt das "Leger am Dom".

Mauerbögen aus roten Ziegeln wurden neu eingezogen, ein großer Bartresen aus schwarzem Naturstein prägt das "Leger am Dom".

(Foto: Robert Haas)

Die Wirtefamilie Able hat ihr neues Lokal "Leger am Dom" aufgesperrt. Vom Kaffee über Mittag- und Abendessen bis hin zum Cocktail an der Bar ist alles im Angebot.

Von Franz Kotteder

Tatsächlich, das ist ein echtes Schmuckstück geworden. "Leger am Dom" heißt das neue Restaurant, es ist lässig und edel zugleich geworden. Hell und luftig wirkt es, obwohl es sich direkt am Fuße der mächtigen Frauenkirche befindet. Kommt man am südlichen Domausgang raus, so fällt man fast direkt hinein ins neue Lokal. "Wenn das die neue Kantine vom Domchor wird", so ein Gast am Freitag kurz nach dem ersten Aufsperren, "dann hat der Wirt den Laden schon voll."

Der Laden wird offiziell betrieben von einer ganzen Wirtefamilie um den Wiesnwirt Siegfried Able vom Marstall-Festzelt, seine Tochter Verena führt hauptsächlich die Geschäfte. Ein Jahr lang haben die Ables den ehemaligen Ferrari-Store und die kleine Espressobar an der Liebfrauenstraße nach Plänen des österreichischen Büros "Innenraumdesign" umgebaut, und in Anlehnung an das Neue Testament könnte man nicht nur: "Es ist vollbracht" sagen, sondern sogar: "Es ist prachtvoll." Mauerbögen aus roten Ziegeln wurden neu eingezogen, ein großer Bartresen aus schwarzem Naturstein kam in die Mitte des Raumes, dunkelblaue Samtsitzbänke ergänzen das Bild. Große Glasfronten öffnen das 300 Quadratmeter große Lokal zur Fußgängerzone hin und sorgen für schöne Sichtachsen quer durch den ganzen Raum. Insgesamt 120 Gäste haben dort Platz, noch einmal weitere 100 können auf der Freischankfläche vor dem Restaurant sitzen.

Vom Kaffee über Mittag- und Abendessen bis hin zum Cocktail an der Bar ist alles im Angebot. Für die Küche zeichnet Rafael Hofmann verantwortlich, der schon in Schuhbecks Südtiroler Stuben, im Schloss Fuschl und im Bamberger Haus gekocht hat. Die Speisen sind regional mit Ausflügen ins Internationale, wofür etwa bei den Vorspeisen die Lechtaler Lachsforelle (14,50 Euro) steht: Sie ist roh mariniert mit Papaya, Limette und Ingwer. Bei den Hauptspeisen findet man zum Beispiel ein Backhendl mit Kartoffel-Feldsalat, Kürbiskern-Pesto und Preiselbeeren (23 Euro), aber auch ein Filet vom Black Angus Rind, unter anderem mit einer geräucherten Sauce Hollandaise (36 Euro). Für die Halbe Tegernseer Helles zahlt man 4,80 Euro, fürs Weißbier 5,20 Euro.

Das sind stolze, aber für die teure Innenstadt nicht ungewöhnliche Preise. Als Kantine für den Domchor ist das vielleicht doch eher nichts, aber ein Prälat oder Erzbischof könnte sich im Leger durchaus wohlfühlen. Er muss sich ja nicht unbedingt rechts hinten unter das große Foto von der Dame in der kardinalsroten Reizwäsche setzen.

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