Garching:Futuristisches Design

Garching: Blick auf den Platz zwischen den künftig drei Physikbauten.

Blick auf den Platz zwischen den künftig drei Physikbauten.

(Foto: Cukrowicz Nachbaur Architekten ZT GmbH)

Die TU-Physiker bekommen zwei Gebäude für 48 Millionen Euro

Von Jakob Wetzel

Außen metallisch-futuristisch, innen flexibel und offen: So plant die Technische Universität (TU) für die Zukunft ihres Physik-Departments in Garching. Am Dienstag hat sie die Ergebnisse ihres Architektenwettbewerbs vorgestellt. Gegen 23 Konkurrenten hat sich dabei das Bregenzer Büro Cukrowicz Nachbaur gemeinsam mit den Zürcher Landschaftsarchitekten Vogt durchgesetzt. Alle eingereichten Entwürfe sind noch bis 6. Mai in der Fakultät für Maschinenwesen an der Boltzmannstraße 15 in Garching zu besichtigen.

Die Physiker der TU arbeiten bislang in zwei Gebäuden im Norden des Garchinger Atom-Eis; ihre Fakultät ist eine der forschungsstärksten der Universität, ihre Bauten aus den Siebziger- und Neunzigerjahren aber sind sanierungsbedürftig und werden auch dem Platzbedarf der derzeit 1500 Studenten, 500 Doktoranden und 500 Wissenschaftler nicht mehr gerecht. Deshalb will die Universität den jüngeren und kleineren der Altbauten abreißen und zwei neue Institutsgebäude errichten.

Vorgesehen sind nun zwei ringförmige, vierstöckige Stahlbetonbauten, die von leicht geknickten Außenhüllen aus perforierten Metalltafeln umgeben sind. Schmale Fensterbänder sollen Licht in die Räume lassen, ohne dass sich diese zu sehr aufheizen. Zwischen den Gebäuden soll ein Quartiershof entstehen, von dem aus alle Physik-Gebäude zu erreichen sein sollen. Die Innenhöfe der beiden Neubauten sollen für Empfänge und Veranstaltungen genutzt werden können; die Labors im Inneren sollen frei einteilbar sein; und weil der Neubau um ein halbes Stockwerk abgesenkt werden soll, wären die Etagen auch auf gleicher Höhe mit dem Physik-Altbau. So wären später etwa Brücken von Haus zu Haus denkbar.

Der Entwurf zeige eine klare architektonische Haltung, und die Grundrisse seien praktisch und flexibel, begründete der Leiter des staatlichen Bauamts München 2, Gero Hoffmann, die Jury-Entscheidung. Zunächst soll jetzt auf 5700 Quadratmetern ein erster Neubau entstehen, der vor allem Labors, Büro- und Seminarräume enthalten soll. Der Baubeginn sei für 2018 geplant, 2020 soll das Gebäude stehen, sagte Hoffmann. Danach soll der kleinere Altbau weichen, um Platz für den zweiten Neubau zu schaffen, in dem dann Hörsäle und Praktikumsflächen untergebracht werden sollen. Insgesamt rechnet das Bauamt mit Kosten von 48 Millionen Euro. In einem dritten Schritt - der nicht Teil des Wettbewerbs war - soll dann der zweite, größere Altbau saniert und modernisiert werden.

Für sein Büro sei das Projekt das bislang größte, sagte Architekt Anton Nachbaur-Sturm am Dienstag; das erste in München aber ist es für die Bregenzer nicht. Vor zwei Jahren gewannen sie auch den Wettbewerb für den Bau des Philologicums der Ludwig-Maximilians-Universität an der Ludwigstraße.

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