Zur Mittagszeit:Banküberfall in Hattenhofen

Zur Mittagszeit: VR-Bank und Sparkasse teilen sich die Räume in Hattenhofen, die die Polizei nach dem Überfall untersucht.

VR-Bank und Sparkasse teilen sich die Räume in Hattenhofen, die die Polizei nach dem Überfall untersucht.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Ein noch unbekannter Täter bedroht den Filialleiter mit einer Pistole und erzwingt die Herausgabe von mehreren Tausend Euro. Dem Räuber gelingt die Flucht in einem dunklen Kombi

Von Manfred Amann, Hattenhofen

Ein bewaffneter Banküberfall hat sich am Donnerstag auf die gemeinsame Filiale von Sparkasse und VR-Bank in Hattenhofen ereignet. "Der Täter konnte fliehen und ist bewaffnet", warnt das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord. Die Beute liegt nach Auskunft eines Ermittlers "im mittleren vierstelligen Bereich". Das Geld hatte der Räuber in eine schwarze Stofftasche gesteckt, bevor er wieder verschwand. Wie der Vorstandsvorsitzende der VR-Bank, Walter Müller, der SZ sagte, hatte sich der Räuber eine Strumpfmaske über den Kopf gezogen und die Bank etwa um 12 Uhr betreten. Aufnahmen der Überwachungskamera zufolge musste sich der Täter wohl erst einmal orientieren, was darauf hindeuten könnte, dass er vorher wohl noch nicht in der Filiale gewesen sei, so Müller. Der Räuber habe dann eine schwarze Handfeuerwaffe auf den Filialleiter gerichtet und "sehr dominant auftretend", Geld gefordert. Der Bedrohte und eine Angestellte hätten Ruhe bewahrt und ihm einen nicht allzu hohen Betrag ausgehändigt, woraufhin er wieder verschwunden sei. Laut Polizei sprach der Täter ein akzentfreies Hochdeutsch und erbeutete "einige Tausend Euro".

"Der Schock für die Angestellten war sicher sehr groß", sorgt sich Müller, der finanzielle Schaden indes sei vergleichsweise gering. Zum Glück sei nicht mehr passiert. Er hofft nun, dass sich die Angestellten schnell wieder von dem Schrecken erholen, "denn so etwas muss man erst einmal verkraften". Nach der Alarmierung durch die Angestellten hatte sich sofort ein Großaufgebot an Polizeikräften in Richtung Hattenhofen aufgemacht, auch Polizeihunde kamen zum Einsatz. Um den Flüchtigen eventuell noch aufzuspüren, wurde ein Polizeihubschrauber eingesetzt, doch die Suche blieb bis zum Abend ohne Erfolg. Gefahndet wird nach einem dunklen Kombi, ähnlich einem VW-Passat, mit einem Kennzeichen für Pfaffenhofen an der Ilm, nämlich PAF. Der Räuber war in Richtung Haspelmoor nach Westen damit geflüchtet. Er soll 1,80 Meter groß, sportlich und schmächtig sein. Er trug eine ausgewaschene blaue Jeans, ein hellblaues Herrenhemd, darüber einen hellen Kapuzenpulli und schwarze Schuhe. Über der Strumpfmaske trug er eine helle Baseballmütze. Das Alter wird auf 30 bis 45 Jahre geschätzt, was laut einem Ermittler aber wegen der Vermummung mit einem Fragezeichen zu versehen sei.

Anwohner der Bank haben von dem Überfall nichts mitbekommen. "Ich kam gerade vom Einkaufen in Mammendorf, als mich der Pulk von Polizeiautos mit Blaulicht und Sirene überholte", erzählte einen Frau. Als sie dann angekommen sei, habe sie mit Schrecken festgestellt, dass der Einsatz der Bankfiliale nebenan galt. "Wer denkt denn so was. Am helllichten Tag ein Überfall, da kann man schon Angst kriegen", befand eine andere Nachbarin. Sachdienliche Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck unter der Telefonnummer 08141/612-0 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

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