Zum Partnerschaftsjubiläum:Grafrather Erde für Polgardi

Lesezeit: 2 min

Ungarische Gemeinde verwahrt die Gabe in einem Denkmal.

Von Manfred Amann, Grafrath

Unlängst hat Bürgermeister Markus Kennerknecht Grafrather Erde mit in die ungarische Partnergemeinde Polgardi genommen. Diese wird in einem Denkmal verwahrt, das im Juli, 20 Jahre nach der Verschwisterung der beiden Kommunen, enthüllt worden war. Am kommenden Wochenende wird das Partnerschaftsjubiläum in Grafrath gefeiert. Zum Zeichen der gedeihlichen Freundschaft wird im Bereich der Kinderkrippe eine ungarische Eiche gepflanzt. Wie beim Besuch in Polgardi bleibt es aber auch in Grafrath nicht bei der Symbolik.

Mit Vizebürgermeisterin Ingrid Wild, die den Deutsch-Ungarisch-Rumänischen Verein (DURV) in Grafrath leitet, hat die Kulturreferentin der Gemeinde, Sybilla Rathmann, ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet. "Der DURV unterstützt die Gemeinde hervorragend und sorgt auch regelmäßig dafür, dass die Partnerschaft mit Leben erfüllt wird", lobte Kennerknecht bei einem Pressegespräch den Verein. In 20 Jahren habe sich die Partnerschaft hervorragend entwickelt. Gerade jetzt, wo es in der Europäischen Union krisele, komme der Partnerschaft große Bedeutung zu, so Kennerknecht. Wie wichtig die Begegnungen seien, zeige sich zum Beispiel in Gesprächen rund um die Asylproblematik, ergänzte Kennerknechts Stellvertreterin. Während die ungarische Regierung die Aufnahme von Flüchtlingen kategorisch ablehne, sei in der Bevölkerung offener und warmherzig. Man habe Interesse daran, wie das Zusammenleben mit Flüchtlingen funktioniere.

Geprägt ist die Gemeindepartnerschaft von den offiziellen Kontakten der Bürgermeister und Gemeinderäte, so wie es in der Partnerschaftsurkunde von 1996 steht, die von den Bürgermeistern Borbély Istrán und Hand Eiwan unterzeichnet worden war. Am Leben gehalten wird die Beziehung laut Wild jedoch durch den Austausch zum Beispiel von Schülern, Vereins- und Sängertreffen sowie viele private Besuche, woraus mittlerweile Freundschaften hervorgegangen sind. Eine junge Ungarin aus Polgardi sei der Liebe wegen nach Grafrath gezogen. Die Freundschaft zwischen den beiden Kommunen ist eigentlich schon 30 Jahre alt. Zehn Jahre vor der Beurkundung der Jumelage waren Abordnungen der beiden Feuerwehren bei einem internationalen Wettbewerb in Österreich aufeinander getroffen, woraus sich schließlich die Beziehung entwickelte.

Polgardi ist eine Kleinstadt mit etwa 7000 Einwohnern. Sie liegt etwa 20 Kilometer nördlich des Plattensees in einer beliebten Urlaubsgegend und pflegt auch eine Gemeindepartnerschaft zu Petrifeld in Rumänien. Da der Verein auch dorthin Kontakt halte und immer wieder Hilfslieferungen organisiere, hat man in den Vereinsnamen auch "rumänisch" eingefügt, erklärt Wild, eine offizielle Gemeindepartnerschaft wie mit Polgardi besteht aber nicht. 28 Gäste aus Ungarn kommen am Donnerstag und werden im Rathaus empfangen. Am Samstag wird um 18 Uhr die ungarische Eiche gepflanzt. Beginn Festabends im Bürgerstadel: 19 Uhr.

© SZ vom 22.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: