"Mit der Novellierung der Gewerbeabfallverordnung schafft der Gesetzgeber ein bürokratisches Monster sondergleichen. Bauen wird dadurch noch teurer und komplizierter. Anstatt die Betriebe zu entlasten, wird ihnen immer mehr aufgebürdet. Wir fordern daher das Parlament auf, in letzter Sekunde die Reißleine zu ziehen und die Verordnung zu stoppen." So lautet die Forderung des Obermeisters der Bauinnung Fürstenfeldbruck, Thomas Vilgertshofer. Zukünftig müssten Bauunternehmer mit zehn verschiedenen Abfallcontainern auf Baustellen auflaufen, um die anfallenden Abfälle in zehn verschiedene Fraktionen zu trennen, die dann auf diese Weise den Stoffkreisläufen wieder zugeführt werden müssten, heißt es in der Pressemitteilung. "Diese Vorschrift an sich ist schon lebensfremd und unverhältnismäßig", kritisiert Thomas Vilgertshofer. Denn sie gelte auch bei kleinsten Baumaßnahmen. Was daraus aber ein "bürokratisches Monster" mache, seien die umfangreichen Dokumentationspflichten, die ab einer Abfallmenge von zehn Kubikmetern entstehen würden.
Vom Badumbau bis hin zum Großbauvorhaben werden Bauunternehmen zukünftig verpflichtet, den Umgang mit den Bau- und Abbruchabfällen aufwendig zu dokumentieren. So sollen Lagepläne, eine Fotodokumentation und Lieferscheine den Behörden auf Verlangen vorgelegt werden. "Daraus entstehen Kosten in einer Größenordnung von rund 100 Millionen Euro und mehr, die das Bauen weiter verteuern. Das kann nicht im Interesse des kostengünstigen Bauens sein", sagt der Obermeister der Bauinnung. Zudem lägen nun auch der Referentenentwurf zur Mantelverordnung vor, der sich ebenfalls mit mineralischen Bauabfällen und deren Verwertung befasse. Sinnvollerweise müsse die Gewerbeabfallverordnung nun erst einmal gestoppt und die zusammengehörenden Regelungen im Paket beraten werden", so Vilgertshofer: "Der vorliegende Entwurf ist lebensfremd."