Wohnraummodell:Wohlhabende Genossen

"Zukunftsmodell für den Landkreis" (31. August)

Schlagworte verführen, die dahinter stehenden Fakten entscheiden! Sie zeigen, dass das spezielle Modell der Wohngut Olching eG kein Zukunftsmodell ist, auch wenn es eine Genossenschaft betreiben will. Hier wollen überdurchschnittlich Wohlhabende (Personen oberhalb der Grenzen des Olchinger Einheimischen-Modells) mit Geringverdienern auf städtischem Grund zusammen bauen.

Für sich wollen die wohlhabenden Genossen vom Steuerzahler eine Pachtzinsermäßigung, aber mit welchem Recht? Für die Geringverdiener verlangen sie von der Stadt einen vollständigen Erlass der Pacht. Dieser Erlass soll allerdings nicht nur den Geringverdienern zugutekommen, sondern per Mischkalkulation die Wohnungsmiete der wohlhabenden Genossen um einen Euro pro Quadratmeter monatlich mindern. Dafür steigen die Mietpreise der Geringverdiener um diesen einen Euro pro Quadratmeter. Bei einer Musterwohnung von 75 Quadratmetern ist das ein monatlicher Transfer von 75 Euro von unten nach oben. Im Ergebnis hätten sich die wohlhabenden Genossen städtischen Grund zu einem Drittel des wirtschaftlichen Wertes gesichert, die Hälfte der Ermäßigung auf Kosten der Steuerzahler, die andere Hälfte auf Kosten der Geringverdiener. Dass die Genossen daneben an einer gut rentierlichen Genossenschaftseinlage verdienen wollen, und zwar die Wohlhabenden deutlich mehr als die Geringverdiener, rundet ein Bild ab, das so kein Zurückmodell ist.

Die CSU Fraktion im Stadtrat Olching kritisiert nicht nur das Model, sondern schlägt zudem eine Alternative vor, die der Bürgerschaft von Olching weitaus mehr Vorteile bringen.

Andreas Hörl, Stadtrat, stellvertretender Ortsvorsitzender der CSU Olching

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: