Weihnachtsmärkte:Ein wärmendes Gefühl

Im ganzen Landkreis gibt es Weihnachtsmärkte, und alle haben sie ihre Besucher. Diese finden zwischen Buden, Lichterketten und Musik Erinnerungen an die Kindheit.

Von Andreas Ostermeier

Der Duft von Glühwein und Bratwürsten weckt in vielen Menschen Erinnerungen an die Kindheit. In der spielen ja die Adventszeit und das Warten aufs Christkind eine große Rolle. Da schrieb man Wunschzettel und naschte die ersten Plätzchen aus Dosen, die die Mutter in Schränken versteckt hatte, damit das Gebackene nicht vor Heiligabend aufgegessen war. Diese Erinnerungen gehören zur romantischen Seite der Weihnachtsmärkte, die, nüchtern betrachtet, bei den Besuchern oft nicht mehr hinterlassen als kalte Füße und einen schlechten Magen wegen all des süßen Zeugs, das man gegessen und getrunken hat. Doch Kälte und Übelkeit können den Adventsmärkten ebenso wenig anhaben wie die häufig anzutreffende Kommerzialisierung.

Die romantische Seite ist stärker. Das zeigt sich an der stetig zunehmenden Zahl von Märkten. Egal ob nur für einen Nachmittag in einer Pfarrei, an einem Wochenende oder gar über die gesamte Adventszeit: Sämtliche Formen von Weihnachtsmärkten erfreuen sich offenbar großer Beliebtheit. Allein an diesem Wochenende gibt es im Landkreis mindestens 18 davon. Und alle haben sie ihre Besucher. Unisono sind die Veranstalter zufrieden mit den Christkindlmärkten der vergangenen Jahre und sicher, dass auch an diesem und den nächsten Wochenenden wieder getrunken, gegessen und eingekauft wird an den Buden, die sie aufstellen.

Warum laufen die Märkte so gut? Emanuel Staffler, Gemeinderat in Türkenfeld und einer der Organisatoren des Christkindlmarkts dort, nennt die örtliche Verankerung der Mitmachenden als Grund. In Türkenfeld helfen zahlreiche Vereine und Parteien zusammen, um den Markt auf die Beine zu stellen. Auch die Besucher kommen laut Staffler zumeist aus dem Ort. Ähnlich ist es in Alling. Unter Federführung der Parsberger Schützen organisieren viele Vereine das Markttreiben auf dem Hartplatz bei der Turnhalle. Die Besucher aus dem Ort wissen, dass sie an den Buden Nachbarn, Freunde und Bekannte treffen, mit denen sie ratschen, trinken und essen können.

Doch lokales Flair allein reicht nicht. Das wissen auch die Veranstalter. Staffler und die anderen Organisatoren bemühen sich deshalb um Abwechslung und Unterhaltung der Besucher. Da darf der Nikolaus nicht fehlen, der die Kinder beschenkt. Wichtig ist auch die Musik. Bläser, Gospelchor, irische Lieder oder Töne von Piano und Saxofon, für jeden Geschmack soll etwas dabei sein. Es kommt eben auch auf den Eventcharakter an. Pina Rothe von der Stadtverwaltung Olching, die den Christkindlmarkt auf dem Nöscherplatz organisiert, sieht es ähnlich. Deshalb gibt es in Olching beispielsweise die Gelegenheit zum Verzieren von Lebkuchen. Die kleinen Kunstwerke werden auch prämiert, für die besten drei gibt es Preise. Das komme vor allem bei Familien gut an, sagt Rothe. Auch sie verpflichtet verschiedene Bands und Chöre: "Es braucht Abwechslung."

Events und örtliche Verwurzelung, reicht das für den Erfolg? Andrea Büttner-Sauer von den Parsberger Schützen achtet auch noch auf die Beleuchtung. "Die ist ganz wichtig", sagt sie und kümmert sich deshalb darum, dass die Buden schöne Lichter haben und ein Weihnachtsbaum mit Lichterkette vorhanden ist. Und noch etwas ist wichtig, "ein bisserl Schnee". Dann ist ein Weihnachtsmarkt perfekt, dann kann ein "wärmendes Gefühl entstehen", wie es sich Pina Rothe von einem Christkindlmarkt wünscht. Da ist sie wieder, die romantische Seite. Kindheitserinnerungen, Schnee, Geselligkeit, bunte Lichter, vielleicht ein Feuer. So kann die Vorweihnachtszeit beginnen.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: