Vorsilvester-Party in Germering:Warmlaufen für die Nacht der Nächte

Trotz eisiger Temperaturen erwarten Unterpfaffenhofens Burschen auch in diesem Jahr Tausende Besucher zur Vorsilvester-Party vor der Stadthalle Germering.

Karl-Wilhelm Götte

Das Frauengesicht auf dem Werbeplakat ist eisblau eingefärbt und lässt den Betrachter frösteln. Die Frau hat aber auch rötlich gefärbte Pupillen. "Like Fire in your Eyes", lautet dann auch das Motto der Vorsilvester-Party vor der Germeringer Stadthalle.

Germering: Open Air Vor-Sylvesterparty vor der Stadthalle

Frieren, trinken, feiern: Die Party vor der Germeringer Stadthalle, hier im Dezember 2009.

(Foto: Johannes Simon)

Silvesterpartys kann jeder veranstalten, die Burschenschaft Unterpfaffenhofen aber setzt sich mit ihrer Vorsilvester-Party eigenwillig ab und bietet der manchmal etwas verschlafenen Großen Kreisstadt ein zusätzliches Open-Air -Event zum Jahresausklang. Das Fest steigt am am Donnerstagabend von 18 Uhr an und damit bereits zum sechsten Mal.

Das Germeringer Publikum und die Gäste aus der Umgebung haben das Angebot in den letzten Jahren dankbar angenommen. Dabei ist das Freiluft-Ambiente eher spartanisch. Doch die Unterpfaffenhofener Burschen wissen als routinierte Partyveranstalter, worauf es ankommt. Das stellen sie auch beim jährlichen Seefest mit 4000 Besuchern immer wieder unter Beweis. So lassen sie ihre Stammband "Topspin" mit Rock und Pop vor der Stadthalle auftreten und um Mitternacht Raketen mit Musikuntermalung in den Himmel steigen.

Dazwischen können sich die Besucher an den Buden, die teilweise noch vom Christkindlmarkt übernommen wurden, mit diversen Getränken bedienen. Die Bar ist diesmal in der Mitte platziert. Die Stadthalle als Mitveranstalter stellt lediglich ihre Toiletten zur Verfügung und bietet noch das Foyer als Aufwärmhalle an.

"Die Veranstaltung ist ein Selbstläufer", sagt Wolfgang Killer, der stellvertretende Vorsitzende der Burschenschaft. Er sieht deshalb keine Notwendigkeit, am Konzept etwas zu ändern. Mit etwa 2000 Gästen wird gerechnet. Die mit Partys nicht unbedingt verwöhnten Germeringer werden wohl auch dieses Mal wieder die Gelegenheit nutzen, sich bei den erneut zu erwartenden frostigen Temperaturen mit Freunden und Bekannten zu treffen.

Bescheiden wie das Angebot ist auch der Eintrittspreis: Fünf Euro kostet es seit Jahren. Der Zutritt zum hermetisch abgeriegelten Stadthallengelände wird diesmal besonders streng überwacht. "Es wird erstmals keinen Wiedereinlass geben", kündigt Killer an. Denn Bänder für den Wiedereinlass seien reihhenweise weitergegeben worden. Zudem sei offenbar eine beträchtliche Anzahl von Besuchern nach draußen gegangen und habe dort mitgebrachten Alkohol getrunken. Dieses so genannte "Vorglühen" schlägt sich auf den Getränkeumsatz nieder. Killer überzeugt: "Drinnen trinken die dann höchstens ein Bier."

Zu kämpfen haben die Veranstalter jedes Jahr mit Beschwerden über die für manches Seniorenohr zu laute Musik der Partyband. "Topspin" beschallt den Platz und bei passendem Wind ganz Germering bis Mitternacht mit 7000 Watt. "Da gibt es regelmäßig etwa 50 Anrufe bei der Polizei", weiß Killer aus langjähriger Erfahrung. Die Burschenschaft hat deshalb eigens einen "Lärmschutzbeauftragten" bestellt, an den sich die Polizei wenden kann. "Dann spielt die Band etwas leiser", so Killer, der sich in dieser Hinsicht kompromissbreit gibt.

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