Verkehr:Vor der Schatzinsel lauern Gefahren

Puchheim: Fahrradweg vor Schule-Süd

Von Fahrradfahrern geht vor der Schule Süd und dem Kindergarten eine Gefahr aus, beklagen die Leiterin des Kinderhauses und ein Vater. Sie fordern Kontrollen und eine Barriere.

(Foto: Johannes Simon)

Die Leiterin des Puchheimer Kinderhauses sowie ein Vater fordern eine Barriere auf dem Fahrradweg vor der Einrichtung

Von Peter Bierl, Puchheim

Die Verkehrssituation vor der Schule Süd und dem Kinderhaus Schatzinsel ist ein Dauerbrenner in Puchheim. Zu viele Eltern bringen ihren Nachwuchs mit dem Auto. Jetzt kommt ein weiteres Problem hinzu: Rasante Radler auf einem Fahrradweg, der den Weg zu den Eingängen von Schule und Kinderhaus kreuzt. "Mein Sohn wäre beinahe überfahren worden", sagte Emil Kolarski der SZ. Der Radler habe gerade noch abbremsen können, aber mit dem Vorderrad immerhin noch die Mutter des Fünfjährigen touchiert.

Seit dem Vorfall beobachtet Kolarski, der zeitweise dem Elternbeirat des Kinderhauses angehörte, die Situation. Seinen Angaben zufolge kommt es immer wieder zu "Beinahe-Zusammenstößen", weil manche Radler mit hoher Geschwindigkeit vorbeiziehen. "Der Weg ist gut ausgebaut und lädt förmlich zum Schnellfahren ein", sagte Kolarski. Die Leiterin des Kinderhauses sieht die Lage weniger dramatisch, bislang habe es auch keine Unfälle gegeben. Aber manche Radler seien in der Tat flott unterwegs, sagte Eva Breidenbach der SZ. Teilweise handele es sich um Leute, die zum Bahnhof wollten, manchmal aber auch um Schüler. "Man muss die Kinder an der Hand nehmen und schauen", sagt sie.

Breidenbach unterstützt Kolarskis Forderung, die Stelle zu entschärfen. Er schlägt vor, eine abschließbare Barriere auf dem Radweg zu installieren, oder wenigstens einen Zebrastreifen vor dem Kindergarten und der Schule aufzumalen, so dass das Vorrecht der Fußgänger deutlich wird. Im Falle eines Unfalles wäre damit auch die Schuldfrage geklärt. Die Leiterin des Kinderhauses favorisiert eine Barriere, die so konzipiert ist, dass die Radler bremsen, aber nicht absteigen müssen. Außerdem solle genügend Platz sein, dass auch Räder mit Kinderanhängern durchpassen, sagte Breidenbach.

Der Elternbeirat hat sich noch nicht mit dem Thema beschäftigt. Die Vorsitzende Sandra Peuckmann bestätigte jedoch, dass die Verkehrssituation "schwierig" sei. Sie wünschte sich, dass manche Radler vorsichtiger fahren würden. Von einer Barriere ist sie nicht überzeugt. "Die Raser würden über die Wiese ausweichen", fürchtet Peuckmann. Sie hielte es für sinnvoll, wenn die Polizei einmal kontrolliert und Radler gezielt anspricht.

Ein weiteres Ärgernis ist aus Sicht Kolarskis die Parkplatzsituation. Die beiden für Behinderte reservierten Plätze seien praktisch nie belegt und dürften von anderen nur drei Minuten benutzt werden. Auf den anderen Plätzen ist die Parkzeit überall auf 15 Minuten begrenzt. Das sei sinnvoll und ausreichend, wenn es um das Bringen und Abholen von Kindern geht, aber ein Problem, wenn Eltern mit Lehrern oder Erziehern sprechen müssen. "Dann reicht die Zeit einfach nicht aus, da muss man geradezu vorsätzlich eine Verkehrsübertretung begehen", klagt Kolarski. Er schlägt vor, die Plätze gegenüber den Behindertenstellplätzen als Kurzzeitparkplätze und für das Personal auszuweisen.

Breidenbach berichtete der SZ, dass die Situation zu wünschen übrig ließe. Die fünf Plätze, die für Mitarbeiter des Kinderhauses reserviert sind, seien oft zugeparkt und einige öffentliche Plätze würden von Anwohnern belegt. Die Plätze in der Wendeschleife mit einer Parkdauer von maximal einer Viertelstunde reichten in vielen Fällen aus, nicht aber für die Eltern von Krippenkindern von unter drei Jahren. "Bis sie diese Kinder ins Haus gebracht und ihnen beim Ausziehen von Mänteln und Schuhen geholfen haben, sind 15 Minuten vorbei", sagte Breidenbach.

Kolarski beschreibt die Situation auf dem Parkplatz als oft chaotisch, was die Leiterin des Kindergartens zumindest für Regentage bestätigte. Anscheinend fruchten die Aufrufe der Stadt, das Auto einfach mal stehen zu lassen, bei den Bürgern nicht. Breidenbach und Peuckmann gaben jedoch zu bedenken, dass viele Eltern ihre Kinder deshalb mit dem Auto brächten, weil sie auf dem Weg zur Arbeit seien.

Kolarski meldete sich in der aktuellen Viertelstunde des Stadtrates und übergab dem Bürgermeister Norbert Seidl seine Vorschläge. Seidl (SPD) sicherte ihm zu, sich die Situation noch einmal genau anzuschauen.

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