Verkehr:Galerie für Germering

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Überbau: Die drei Fahrspuren in Richtung Lindau sollen auf Höhe von Germering in einer Galerie verschwinden. Ende des Jahres soll der etwa einen Kilometer lange Halbtunnel fertig werden. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Die Autobahnbauer haben mit der Errichtung des Halbtunnels begonnen. Dieser soll die Anwohner vor dem Verkehrslärm der sechsspurigen A 96 schützen

Von Andreas Ostermeier und Christian Deussing, Germering

Trotz der frostigen Temperaturen im Februar läuft der sechsspurige Ausbau der Lindauer Autobahn zwischen den Anschlussstellen Germering und Oberpfaffenhofen nach Zeitplan. Lediglich eine Woche mussten die Bauarbeiten im Winter pausieren, sagte Olaf Weller, Leiter der Außenstelle der Autobahndirektion in Kempten, die zuständig für die A 96 ist. Größte Veränderung auf der Baustelle ist momentan die Errichtung der Galerie bei Germering. Der Halbtunnel auf der Nordseite der Autobahn soll etwa einen Kilometer lang werden und die angrenzende Wohnsiedlung vor Verkehrslärm schützen. Etwa 4,70 Meter ist die Galerie hoch und wird sich über die drei Fahrspuren in Richtung Lindau erstrecken. Gebaut wird an ihr laut Weller noch das ganze Jahr. Zwischen Galerie und Hang soll zudem ein Betriebsgebäude entstehen, in dem die Sicherheitstechnik untergebracht wird.

Auch auf der Höhe von Gilching wird aus Lärmschutzgründen eine Galerie gebaut. Sie soll nur etwa einen halben Kilometer Länge aufweisen, gleicht ansonsten aber dem Bauwerk bei Germering. Die Arbeiten für diesen Halbtunnel beginnen voraussichtlich am Dienstag, 3. April, also gleich nach Ostern. Der Rohbau werde wohl im Dezember und die komplette Galerie Ende 2020 fertig sein, sagte Weller. Die beiden Halbtunnel kosten zusammen etwa 50 Millionen Euro. Das entspricht etwa der Hälfte des für den Ausbau der Lindauer Autobahn veranschlagten Budgets.

Um die Lärmschutzbauwerke errichten zu können, wird der Autobahnverkehr auf die Südseite verlegt. Dort entstehen neben den beiden Fahrspuren in Richtung München zwei weitere Spuren, auf denen Autos und Lastwagen in Richtung Westen unterwegs sein können. Die Verlegung des Verkehrs ist für Ende März vorgesehen. Da auch weiterhin in beide Richtungen zwei Fahrspuren führen, rechnet Weller nicht damit, dass es durch die Baustelle zu Verzögerungen im Verkehrsablauf kommt. Der bei Germering aufgehäufte Kies wird als Füllmaterial verwendet und zwischen Galerien und Hangkante geschüttet.

Mit der Erweiterung der Lindauer Autobahn von vier auf sechs Fahrspuren soll dem zunehmenden Verkehr Rechnung getragen werden. Doch nicht nur der fließende Verkehr nimmt zu, auch der ruhende. Weil viele Lastwagenfahrer kurz vor München keinen Rastplatz mehr finden, um Lenk- und Ruhezeiten einhalten zu können, weichen sie in die Gewerbegebiete von Gilching und Germering aus. Diese Misere hat sich verschärft, seit die beiden Parkplätze am Kreuzlinger Forst, südwestlich des Germeringer Stadtgebiets, wegen der Bauarbeiten gesperrt worden sind. Zwar wurde der Rastplatz in Richtung München zwischenzeitlich wieder geöffnet, der Parkplatz gegenüber dient aber weiterhin als Baustofflager. Doch Weller hat eine gute Nachricht. Im Zuge des Ausbaus der Autobahn werden auch die beiden Parkplätze erweitert. So werden die Stellplätze für Lastwagen von 16 auf 37 erhöht, für Autos soll es insgesamt 60 Parkplätze geben und für Busse sechs. Damit müssten Lastwagenfahrer nicht mehr so oft in die Gewerbegebiete ausweichen wie bislang.

© SZ vom 20.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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