Türkenfeld:Drei Prozent Dividende

Raiffeisenbank Westkreis legt positive Jahresbilanz vor

Von Manfred Amann, Türkenfeld

Auch wenn Kunden immer seltener Bankfilialen aufsuchen und das Banking infolge der Digitalisierung in einem Umbruch steckt, die Niedrigzinspolitik und die nicht abreißende Flut von Auflagen zur Risikominimierung, enorme Herausforderungen darstellen, will die Raiffeisenbank Westkreis Fürstenfeldbruck mit Sitz in Moorenweis keine ihrer fünf Niederlassungen in Moorenweis, Türkenfeld, Geltendorf, Steindorf und Adelshofen aufgeben. Stattdessen wird sukzessive ein Maßnahmenplan umgesetzt, den das Vorstandsteam Werner Seissler und Jochen Beier mit dem Aufsichtsrat entwickelte.

Wie Seissler auf der Vertreterversammlung im Gasthaus Hartl in Türkenfeld bei der Bilanzvorstellung 2016 bekannt gab, würden die Maßnahmen bereits greifen. Die Genossenschaftsbank konnte einen Jahresüberschuss von 870 000 Euro ausweisen. Dieses Ergebnis trotz der schwierigen Situation zu erreichen, sei in erster Linie den 70 Mitarbeitern zu verdanken, die mit hoher Kompetenz und großem Engagement dazu beitrügen, die gesteckten Ziele auch zu erreichen. Nach einer Einstellung von 298 000 Euro in die Ergebnisrücklagen verbleibt ein Bilanzgewinn von rund 572 000 Euro. 217 500 Euro davon werden als dreiprozentige Dividende an die 6229 Mitglieder ausgeschüttet, der Rest wird auf die hohe Kante gelegt.

Die Bilanzsumme ist im Vorjahr von 292 auf 307 Millionen erneut gestiegen. Dies ist unter anderem auf die positive Entwicklung des Kreditgeschäftes zurückzuführen, das gegenüber 2015 um 23 auf 228 Millionen (um elf Prozent) gesteigert werden konnte. Auch die Kundeneinlagen erhöhten sich moderat um 3,8 auf 220,5 Millionen. Zuwächse gab es auch im Versicherungsgeschäft und in den anderen Beratungsbereichen. Die hundertprozentige Tochtergesellschaft, die Raiffeisen Moorenweis GmbH, überwies einen Gewinn von 275 000 Euro. Leicht rückläufig war, zum größten Teil witterungsbedingt, der Umsatz im Lagerhaus in Höhe von 9,26 Millionen. Das Lagerhaus habe große Bedeutung für die Landwirte, die zum großen Teil Kunden der Bank seien, daher werde es weiterhin ein Standbein bleiben, sagte Beier. Um auch in den nächsten Jahren Geschäftswachstum zu ermöglichen, wurde die nach den Forderungen der Risikominimierung ohnehin angemessene Eigenkapitalausstattung um 650 000 Euro auf 12,25 Millionen Euro erweitert. Wie der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Johann Mayer (Dünzelbach), lobte, versteht es das gut harmonierende Vorstandsteam bestens, die Bank auch in schwierigen Zeiten zu Erfolgen zu führen und für die Zukunft fit zu machen. Ein wichtiger Bestandteil ist, dass die persönliche Beratung durch nichts zu ersetzen sei. Eine wichtige Zukunftsmaßnahme sei es auch, den Kunden alle im Zuge der Digitalisierung neu aufkommenden Möglichkeiten anzubieten. Daher müsse man das so genannte Omnikanal-Banking im Blick haben. Dies sei ebenso eine wirtschaftliche und personelle Herausforderung wie die sachgerechte Reaktion auf die Niedrigzinspolitik. Man werde also weiterhin darauf bedacht sein müssen, Betriebsabläufe und Prozesse zu optimieren und die personellen Kapazitäten "vollumfänglich" zu nutzen, sagte Seissler. Niemand müsse um seinen Arbeitsplatz fürchten, vielmehr werde man nach Fachpersonal Ausschau halten.

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