Trennung in Puchheim:Breite Unterstützung für Puc-Chef Kaller

Der Vertrag des bisherigen Kulturamtsleiters läuft aus. In einer Unterschriften aktion sprechen sich mehr als 500 Puchheimer für seinen Verbleib aus.

Peter Bierl

Für den Verbleib des Kulturamtsleiters Michael Kaller habe sich mittlerweile mehr als 500 Puchheimer ausgesprochen. Das teilte Michael Pöllmann, der Initiator der Unterschriftensammlung, am Mittwoch mit. Die Fraktionssprecher von Grünen und Unabhängigen Bürgern (UBP) haben unterdessen die Darstellung der SPD, die Nichtverlängerung des Zeitvertrages des Puc-Leiters sei 2008 schon beschlossen worden, als aus dem Kontext gerissen kritisiert

Im April 2008 wurde vom Stadtrat mit großer Mehrheit beschlossen, Herrn Kaller einen Zeitvertrag bis Ende 2012 zu geben. Nicht mehr und nicht weniger. Im Beschlusstext ist die Neuausschreibung 2012 nicht enthalten", erklärte Manfred Sengl. Allerdings habe die Verwaltung im Text der Sitzungsvorlage seinerzeit eine Neubesetzung mit Ausschreibung der Stelle für 2012 vorgeschlagen. Der UBP-Fraktionsvorsitzende Reinhold Koch sagte der SZ, die Darstellung von Jean-Marie Leone von der SPD sei zwar korrekt, man müsse jedoch den Gesamtzusammenhang sehen, den er so wie Sengl beurteile. "Außerdem sind Stadträte nicht dazu verpflichtet, eigene Wiedervorlagelisten zu führen."

Die Diskrepanz zwischen Beschlusstext und dem damaligen Vorschlag der Verwaltung wertet Sengl als Grund für die aktuellen Differenzen: Die SPD und Bürgermeister Herbert Kränzlein interpretieren die damalige Entscheidung als abschließend. Der Stadtrat habe seinerzeit unter Beteiligung von Grünen, UBP und Parteifreien "mit großer Mehrheit und ganz bewusst beschlossen, dass der Vertrag mit Michael Kaller bis 2012 befristet verlängert wird und dass die Stelle danach - also jetzt - neu ausgeschrieben wird", hatte der SPD-Fraktionschef Jean-Marie Leone mitgeteilt. Demnach wäre die Nichtverlängerung von Kallers Vertrag und die Stellenausschreibung bloß ein verwaltungsmäßiger Vollzug. Dagegen haben Grüne, UBP und die Parteifreien erwartet, dass eine so wichtige Frage im Stadtrat diskutiert wird und fühlen sich jetzt übergangen.

Darum hätten die Vertreter von UBP und Grünen im Personalrat nach dessen Sitzung am 31. Januar auch nicht ihre Fraktionen informiert und die drei Gruppen jetzt einen gemeinsamen Antrag gestellt, der auf der Stadtratssitzung am kommenden Montag, 23. April, behandelt werden soll, sagte Manfred Sengl. "Der Gemeinderat hat im April 2008 entschieden, im Mai wurde der neu gewählte Gemeinderat installiert", erinnert der Vertreter der Grünen.

Koch verwies darauf, dass inzwischen acht neue Stadträte amtieren, ein Drittel des Gremiums also gewechselt hat. In den vergangenen vier Jahren habe Kaller eine Arbeit geleistet, die man "zusätzlich beurteilen sollte, wenn es um den Fortgang der Stelle geht", sagte Sengl. Auch die Solidarität, die Kaller jetzt von vielen Puchheimern erfahre, zeige, "dass eine aktuelle Bewertung der Leistungen des Puc-Leiters wirklich angebracht ist".

Die Bürgergruppe, die die Unterschriften gesammelt hat, wird die Listen zu Beginn der Sitzung am Montag im 19.30 Uhr dem Stadtrat übergeben.

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