Tag der offenen Tür:Löschübungen mit Publikum

Feuerwehr Gröbenzell

Johanna Krenitz löscht erfolgreich einen Brand.

(Foto: Günther Reger)

Gröbenzeller Feuerwehr gibt einen Einblick in ihre Arbeit. Vor allem Kinder begeistern die Vorführungen, am beliebtestens sind die Fahrten im Einsatzauto

Von Katharina Knaut, Gröbenzell

Wer am Samstag, 8. September, in die Wildmoosstraße einbiegt, könnte denken, das Feuerwehrhaus brennt. Zwei Feuerwehrautos mit Blaulicht blockieren die halbe Straße, ein halbes Dutzend parkt auf dem Hof vor der Wache, eines davon mit ausgefahrener Leiter. Dazwischen Polizeiautos, ein Wagen des Malteser Hilfsdiensts und eine beachtliche Menschenmenge, die sich auf dem Gehweg davor zusammendrängt. Nähert man sich, schlägt einem kein beißender Rauchgeruch entgegen, sondern der angenehme Duft gebratener Würste. Die Menschenmenge besteht auch nicht aus besorgten Anwohnern, sondern vorwiegend aus Eltern und Kindern, die auf eine Rundfahrt mit einem Feuerwehrauto warten.

Letzteres ist eine der Attraktionen, die die Freiwillige Feuerwehr zum Tag der offenen Tür anbietet. Trotz des wolkenverhangenen Himmels drängen sich Menschen auf dem Hof. Alle zwei Jahre öffnen die Gröbenzeller Helfer ihr Haus für Außenstehende. Sie präsentieren auf dem Hof Fahrzeuge, an Puppen werden Schutzanzüge und Einsatzmaterialien ausgestellt und am Stand der Jungfeuerwehr können Kinder an einer Wand selbst einmal das Löschen probieren. Auch Polizei und Malteser Hilfsdienst sind mit Ständen vertreten.

Die Fahrt mit einem der Feuerwehrautos ist eine der beliebtesten Aktionen. Noch mehr Andrang herrscht nur bei den Übungseinsätzen zu jeder vollen Stunde. Simuliert werden unter anderem ein Einsatz bei einem Autounfall, bei dem eine eingeklemmte Person befreit werden muss, ein Löscheinsatz anhand brennender Holzscheiten und ein Werkstattbrand, bei dem eine Person vermisst wird und eine andere vom Dach gerettet werden muss. Für letztere Übung wird der Hof vor der Feuerwache zu zwei Drittel geleert, Eltern werden gebeten, ihre Kinder hinter der Absperrung zu halten, und dann rauschen auch schon die Feuerwehrautos mit Blaulicht und Sirene heran. Nun sieht es tatsächlich so aus, als stünde das Feuerwehrgebäude in Flammen. Dicker weißer Rauch quillt aus einem kleinen Gebäude, das an die Wache grenzt. Dann geht alles ganz schnell: Während ein Feuerwehrauto die Leiter ausfährt, um eine Frau vom Dach zu retten, bereiten andere den Löscheinsatz vor. Schläuche werden ausgerollt, Gasmasken angelegt. Dann wird das Gebäude gestürmt: Zwei Feuerwehrleute in voller Montur reißen die Tür zur Werkstatt auf und verschwinden mit gezücktem Schlauch in dem dichten weißen Nebel. Wenig später erscheinen sie wieder, mit einer Puppe als der vermissten Person. Diese "versorgen" zwei Rettungssanitäter umgehend.

Währenddessen kümmert sich eine Löschmannschaft um dem Brand im Gebäude. Zudem wird die junge Frau vom Dach gerettet. Insgesamt dauert der Einsatz kaum länger als zehn Minuten. Vor allem die Kinder sind angetan von dem Schauspiel. Mit leuchtenden Augen und ehrfurchtsvolle beobachten sie den Übungseinsatz. Manche von ihnen tragen sogar einen Feuerwehrhelm. Der Tag der offenen Tür sei hervorragend geeignet, neue Mitglieder zu akquirieren, meint Sascha Stirm, Zugführer und Moderator der Übungen. "Die Kleinsten wollen immer sofort bei uns mitmachen." Das geht allerdings nicht, das Mindestalter für eine Mitgliedschaft beträgt zwölf Jahre. "Letztes Jahr haben wir durch eine Aktion 20 junge Mitglieder angeworben, aber es können nie genug sein." An so einem Tag geht es auch darum, Fragen zu beantworten, über die Arbeit der Wehr zu informieren und die Akzeptanz zu erhöhen. Gerade letztere sei sehr wichtig, meint Stirm. Unter anderem wolle man verdeutlichen, dass sämtliche Mitglieder ihre Tätigkeit ehrenamtlich ausüben.

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