SZ-Adventskalender:Kein Geld für Medikamente

Nach einem Bandscheibenvorfall ist ein Puchheimer arbeitsunfähig. Weil das ärztliche Gutachten jedoch nicht akzeptiert wird, bekommt er keine Unterstützung.

Gerhard Eisenkolb

Obwohl Deutschland über ein relativ gutes soziales Netz verfügt, bleiben Lücken, durch die Menschen in Notlagen fallen. So auch Hans W. (Name geändert) aus Puchheim. Der Mann ist seit Sommer 2010 infolge eines Bandscheibenvorfalls arbeitsunfähig. Sozialleistungen bekommt er keine, obwohl er laut Einschätzung der Caritas in Bruck darauf angewiesen wäre.

Sein gravierender Bandscheibenvorfall liegt vier Jahre zurück. Zwei Jahre später unterzog sich Hans W. einer Operation - auch weil er unter starken Schmerzen leidet und sich von dem Eingriff Linderung versprach. Die erhoffte Wirkung trat jedoch nicht ein, und auch die Schmerzmittel, die er regelmäßig einnimmt, helfen nur begrenzt.

Solange der Mann Krankengeld bezog, war sein Lebensunterhalt gesichert. Danach beantragte er Sozialleistungen. Diese wurden ihm aber verweigert, weil der zuständige Sachbearbeiter die ärztlichen Gutachten zur Arbeitsunfähigkeit nicht akzeptierte. Inzwischen liegt der Fall zur Klärung beim Sozialgericht. Bis jedoch entschieden ist, ob der Puchheimer Anspruch auf Unterstützung durch die öffentliche Hand hat, können noch bis zu drei Jahre vergehen.

Der arbeitsunfähige Puchheimer konnte bis zu seiner schweren Erkrankung all seine Rechnungen begleichen. Inzwischen geht das nicht mehr, obwohl er verheiratet ist und seine Frau ein niedriges Gehalt bezieht. Sie ist nämlich selbst schwer krank und muss in den kommenden Wochen operiert werden. Ihr Einkommen reicht nicht mehr aus, um neben der Miete noch die Praxisgebühr für die dringend erforderliche Physiotherapie oder die Rechnungen für die Medikamente zu bezahlen.

Nach Angaben der Caritas benötigt der Mann deshalb dringend Hilfe zum Lebensunterhalt. Der Adventskalender der SZ will einen Beitrag dazu leisten, dass sich Hans W. weiterhin wenigstens seine Therapie und die Zuzahlungen für die Medikamente leisten kann.

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