Stromausfall:Fehler im Leitsystem

Die Stadtwerke Fürstenfeldbruck glauben, die Ursache für den Stromausfall gefunden zu haben.

Erich C. Setzwein

Einen Tag nach dem Stromausfall im gesamten Gebiet der Stadtwerke Fürstenfeldbruck gibt es zwar noch keine genaue Erklärung der Ursache, dafür aber eine sehr starke Vermutung. Franz Hochstatter, der technische Bereichsleiter, sagte: "Es ist in unserem Netz, im zentralen Leitsystem passiert." Deshalb hat laut Hochstatter der Energieversorger Eon als "vorgelagerter Netzbetreiber" am Donnerstagmittag automatisch die Hochspannungsversorgung des Stadtwerke-Gebiets abgeschaltet, um sowohl das eigene Netz als auch das der Stadtwerke nicht zu gefährden.

In den etwa 40 000 Haushalten in den Landkreisen Fürstenfeldbruck, Landsberg und Starnberg sowie auf den Straßen und in den Firmen ging zwischen 12 und 13.30 Uhr elektrisch gar nichts mehr. Über Schäden ist nichts bekannt geworden, die Stadtwerke hatten entgegen anderer Meldungen keine Brände oder andere Sachschäden in ihren technischen Einrichtungen. Krankenhaus, Sparkasse und die Stadtwerke selbst hatten Notstrom, in der Kreisklinik lief nach SZ-Informationen das Notstromaggregat sofort an und versorgte die Operationssäle und die Intensivstation sowie weitere wichtige Räume. In einem Pflegeheim blieb ein Aufzug hängen, die eingeschlossene Person konnte aber nach Kurzem befreit werden. Weil die meisten an die Steckdosen angeschlossenen Telefone auch nicht mehr funktionierten, griffen viel mehr Menschen als sonst zum Handy - und lösten dadurch eine Überlastung der Funknetze aus.

Für die Stadtwerke bestand die Schwierigkeit darin, Teile des Netzes nach der Störung wieder unter Strom zu setzen, ohne eine Überlastung und die erneute Abschaltung zu riskieren. Deshalb gab es an einigen Stellen im Landkreis früher Strom als anderswo. Stadtwerke-Geschäftsführer Karl Heinz Schönenborn bedauerte die durch die Ausfall entstandenen Unannehmlichkeiten.

© SZ vom 18.05.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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