Straßenbau:Umfahrungsstreit kocht wieder hoch

Demo Südumgehung

Der „Demomops“ ist immer dabei, wenn gegen die Olchinger Südwestumfahrung protestiert wird.

(Foto: Günther Reger)

Olchinger Grundstückseigentümern droht Enteignung

Von Julia Bergmann, Olching

Eines Tages im Oktober waren die Bäume an der Estinger Römerstraße plötzlich verschwunden. Die Empörung einiger Olchinger war groß. Das Staatliche Straßenbauamt Freising hatte mit den Rohdungsarbeiten für den geplanten Bau der seit Jahrzehnten umstrittenen Süd-West-Umfahrung begonnen. Und damit flammte der Streit zwischen Umfahrungs-Gegnern und -befürwortern im Herbst 2017 erneut auf. Die einen fühlten sich überrumpelt, waren doch noch zehn für den Bau benötigte Grundstücksflächen nicht im Besitz des Freistaats. Die anderen argumentierten: Baurecht für die Straße bestehe nach langen gerichtlichen Auseinandersetzungen bereits seit 2015. Ende Oktober zeigte sich Fee Huber, die Vorsitzende des FW-Ortsverbands Olching, bei einer Demonstration der Gegner kämpferisch: "Dass die gerichtliche Situation ausgeschöpft ist, ist richtig. Das heißt aber nicht, dass die Straße auch gebaut wird." Immerhin sprächen auch Naturschutzgründe wie das zwischenzeitlich neu bewertete und vorläufig gesicherte Hochwasserschutzgebiet um den Starzelbach gegen das Projekt. Mit Hubert Aiwanger, dem FW-Fraktionsvorsitzender im Landtag, holte man sich zur Demonstration "Hilfe von oben". Er sicherte schließlich seine Unterstützung zu und versprach, was den Bau der Straße betrifft, im Landtag nachzuhaken.

Im Straßenbauamt Freising gibt man sich indes zuversichtlich. Eine neue Untersuchung des Hochwassergebiets läuft derzeit. Es sei nicht zu erwarten, dass der Bau der Umfahrung grundsätzlich gefährdet sei. Anfang 2018 sollen alle Grundstücksfragen abgeschlossen sein, im Sommer will man mit dem Brückenbau, im Herbst mit dem Streckenbau anfangen. Was die noch fehlenden Grundstücke angeht, droht den Eigentümern im Ernstfall die Enteignung. Auch wenn Stefan Meier, der zuständige Bereichsleiter beim Staatlichen Straßenbauamt Freising diese Möglichkeit als "für alle Seiten unbefriedigend" bewertet. Der Süddeutschen Zeitung sagte Meier Ende November: "Auch wenn es ein umstrittenes Projekt ist, wir sind auf einem guten Weg." Behält er recht, wird die Umfahrung nach über 25 Jahren des Streits gebaut.

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