Stark unterbesetzt:Pensionierungen schwächen die Polizei

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Die vier Inspektionen im Landkreis verlieren mehr Mitarbeiter als ihnen neue Kräfte zugewiesen werden

Von Moritz Glas, Fürstenfeldbruck

Die Polizeiinspektionen im Landkreis Fürstenfeldbruck sind stark unterbesetzt. Das ist keine Geheimnis. Besonders unter der Pensionierung der geburtenstarken Jahrgänge leidet die Personalstärke in allen Inspektionen. Im ersten Halbjahr 2017 sollte die Personalnot eigentlich gelindert werden, schließlich werden in diesem Zeitraum insgesamt 635 neue Beamte in ganz Bayern auf die Polizeidienststellen verteilt. Was auf den ersten Blick wie eine Verbesserung aussieht, hat jedoch einen unerfreulichen Aspekt. Für den Landkreis wird das Problem nicht gelöst. Die Situation wird eher kritischer.

"Wir sind am Limit!" und: "Das System steht kurz vor dem Zusammenbruch", so äußerte sich Alexander Weggartner aus Germering schon vor einiger Zeit über die Personalproblematik in den Inspektionen. Er vertrat damals die GdP-Kreisgruppen Fürstenfeldbruck, Dachau, Starnberg und Landsberg. "An dieser prekären Lage hat sich auch bis jetzt nichts verändert", sagt der ehemalige Vorsitzende der Kreis Gruppe Fürstenfeldbruck. Es kämen zwar einige neue Mitarbeiter hinzu, natürlich gehen aber auch viele Beamte in den Ruhestand. So wird bei manchen Inspektionen die Personaldecke sogar noch dünner, obwohl den Inspektionen neues Personal zugeteilt wird.

Eine dieser Dienststellen ist die Polizeiinspektion in Fürstenfeldbruck. Hier werden im Lauf dieses Jahres drei Beamten in Pension gehen und drei weitere nehmen an einer Prüfung zur Weiterbildung teil. Bei ihnen ist noch nicht sicher, ob sie bleiben können oder gehen müssen. Es könnte also sein, dass die Dienststelle insgesamt sechs Mitarbeiter verliert. Als Neuzuwachs kommt gerade einmal ein neuer Beamter hinzu. In Germering stellt sich die Situation ganz ähnlich dar. Dort wird zum Anfang des Jahres auch ein Beamter dazu kommen. Im Sommer gehen dafür aber zwei in den Ruhestand. Unterm Strich fehlt also in Germering ein Beamter.

Lediglich für die Inspektionen Olching und Gröbenzell verändert sich vorerst nichts. In Olching bleibt alles beim Alten und Gröbenzell bekommt drei neue Beamte zugewiesen. Dafür werden aber auch genauso viele versetzt. "Wir haben oft ganz schön Mühe, unsere Aufgaben zu erledigen", meint Karlheinz Pangerl, der Inspektionsleiter in Gröbenzell. "Wir schaffen es natürlich, alles zu erledigen, das müssen wir ja. Es ist aber nicht immer ganz einfach", fügt er noch hinzu.

Auch Weggartner schließt sich dieser Aussage an. "Mit der momentanen Personalstärke fällt es uns manchmal schon schwer, unsere jetzigen Aufgaben richtig zu erfüllen. Für Zusatzaufgaben, die wir gerne in Angriff nehmen würden, bleibt dann gar keine Zeit mehr", sagt er. "Die Aufgaben werden immer mehr und das Personal wird immer weniger. Um dieses Ungleichgewicht aufzuheben, müssen noch mehr Beamten eingestellt und eine Aufgabenneuverteilung vorgenommen werden", lautet sein Resümee.

© SZ vom 24.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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