Städtischer Werbeträger:Der radelnde Hundling

Städtischer Werbeträger: Der siegreiche Beitrag des Bruckers, der von sich nur seinen Künstlernamen "Drobot" preis gibt.

Der siegreiche Beitrag des Bruckers, der von sich nur seinen Künstlernamen "Drobot" preis gibt.

(Foto: Reproduktion: Günther Reger)

Bruck kürt Wettbewerbssieger

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Vielen Bruckern wird in nächster Zeit ein Radfahrer begegnen, der es offenbar eilig hat und kräftig in die Pedale tritt. Klaus Pleil fährt zwar auch viel Fahrrad, aber eher selten in Lederhose und fast nie barfuß. Zudem hat er keinen Schnauzbart und kann es sich gar nicht leisten, ohne verkehrssichere Beleuchtung und Schutzbleche unterwegs zu sein. Der Brucker Oberbürgermeister kann also hier nicht gemeint sein. Pleil konnte sich am Donnerstag denn auch ganz unbefangen auf die Vorstellung des Siegerentwurfs des Comic-Wettbewerbs beschränken. Den hatte die Stadt Anfang des Jahres ausgeschrieben, um einen sympathischen Werbeträger für Hinweisschilder, Publikationen wie den Rathausreport oder auch die Internetseite der Stadt zu finden. Bislang gibt es nur das sachlich anmutende offizielle Logo, das den stilisierten Turm der Klosterkirche und den Schriftzug "Fürstenfeldbruck - Stadt, Land, Fluss" zeigt.

Eine der Aufgaben des Radfahrers ist es, ohne erhobenen Zeigefinger für ein rücksichtsvolles Zusammenleben in der Stadt zu werben. Freundlich, verspielt und bodenständig soll er sein, und manchmal auch "ein Hundling", wie ihn sein Zeichner beschreibt. Wer dieser Zeichner ist, bleibt ein streng gehütetes Geheimnis. Bekannt ist nur sein Künstlername Drobot und der Umstand, dass er aus Bruck kommt, ansonsten will er anonym bleiben. Eine Jury hatte sich im April auf die drei besten Entwürfe geeinigt. Über Gold, Silber und Bronze entschieden dann aber die Brucker per Zettelbox im Rathausfoyer oder Internet-Voting. Auf Drobot entfielen 1312 Stimmen. Es folgte die VHS-Dozentin und Hobbykünstlerin Irene Nestler aus Fürstenfeldbruck mit ihrem Entwurf "Männchen und Hund (1252 Stimmen). Dritte wurde die Zeichnerin und Grafikerin Susanne Bauermann aus Lohhof mit "Fürst und Ente" (1188 Stimmen). Pleil zeigte sich sehr angetan von allen drei Entwürfen und will nicht ausschließen, dass sich auch für die nicht siegreichen Beiträge noch eine Verwendung findet. Ob der Mann auf dem Radl weiterhin den ihm vom Künstler zugedachten Namen "Da Sepp" behalten darf, wird noch in Absprache mit Drobot entschieden. 200 Namensvorschläge sind für die Comics, die es in die Endrunde geschafft haben, bereits abgegeben worden. Voraussichtlich im nächsten Rathaus-Report wird Sepp zwar losradeln dürfen, aber möglicherweise umgetauft.

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