Stadtwerke Fürstenfeldbruck:Beteiligung am dritten Windpark

Die Brucker Stadtwerke übernehmen zusammen mit der Energieallianz Bayern eine zwei Jahre alte Anlage in Sachsen-Anhalt.

Gerhard Eisenkolb

Die Stadtwerke Fürstenfeldbruck haben im Juni eine weitere Beteiligung an einer Windkraftanlage erworben. Wie Geschäftsführer Karl Heinz Schönenborn am Freitag erklärte, gehören dem Kommunalunternehmen nunmehr fünf Prozent eines Windparks mit einer Gesamtleistung von zwölf Megawatt bei Halle in Sachsen-Anhalt. Damit erhöht sich der Anteil der Windenergie am Stromabsatz des Brucker Versorgers auf rund zwölf Millionen Kilowattstunden im Jahr oder insgesamt fünf Prozent.

Der Strom aus Sachsen-Anhalt deckt in etwa den Bedarf von 400 Haushalten und reduziert laut Schönenborn den Ausstoß des umweltschädlichen Kohlendioxids um rund 1000 Tonnen im Jahr. Schon früher hatten die Stadtwerke auf die Windkraft gesetzt und in einen Windpark in der Oberpfalz und in eine Offshore-Anlage in Norddeutschland investiert. Schönenborn ist optimistisch, in den nächsten zwei bis drei Monaten eine Beteiligung an einem weiteren Windpark erwerben zu können. Wie er ankündigte, seien die Verhandlungen fast abgeschlossen.

Wie berichtet, haben die Stadtwerke in den vergangenen Wochen erste Planungen für den Bau von Rotoren im Landkreis präsentiert. Mittelfristig könnte mit dem Bau von drei 190 Meter hohen Rädern mit einer Leistung von insgesamt neun Megawatt der Anteil des Windstroms innerhalb der Stadtwerke auf 12 bis 13 Prozent gesteigert werden.

Laut Schönenborn tritt die "Energieallianz Bayern GmbH und Co. KG", an der die Brucker Stadtwerke beteiligt sind, als Käufer des vor zwei Jahren ans Netz gegangenen Windparks in Sachsen-Anhalt auf. Der Brucker Stadtwerke-Chef sagt, er hätte gerne einen größeren Anteil erworben, bei dieser Konstellation sei das jedoch nicht möglich gewesen.

Die Energieallianz Bayern war vor zwei Jahren von etwa 75 kleineren Stadtwerken eigentlich zu einem anderen Zweck als dem Erwerb von Windkraftanlagen gegründet worden. Mit dem Zusammenschluss wollten damals die regionalen Versorger von der Liberalisierung des europäischen Strommarktes profitieren und gemeinsam von Eon dessen Inn-Kraftwerke übernehmen. Den Zuschlag bekam jedoch ein anderer Bieter.

Am Freitag präzisierte der Brucker Stadtwerke-Leiter seine Vorstellungen zur Bürgerbeteiligung an Windmühlen, die sein Unternehmen im Landkreis errichten will. Laut Schönenborn soll eine Beteiligung von privaten Investoren, regionalen Banken und Grundstückseigentümern möglich sein. Dazu würden zurzeit verschiedene Modelle geprüft. Es sei auch denkbar, dass eine Genossenschaft einen Anteil übernehme. Dies hätte den Vorteil, dass deren Mitglieder auch mit kleineren Beträgen den Bau der Windkraftanlagen mitfinanzieren könnten.

Solche Beteiligungsmodelle zu entwickeln, hält Schönenborn für eine Aufgabe der regionalen Kreditinstitute. Dazu würden mit der Brucker Sparkasse und der Volksbank bereits Gespräche geführt. Angesichts des großen Interesses und vieler Anfragen hält es Schönenborn für sinnvoll, bei einer Bürgerbeteiligung den Bewohnern der Gemeinden, in denen ein Rotor errichtet werden soll, den Vorrang einzuräumen. Zudem wollen die Stadtwerke im Gegensatz zu früheren Aussagen mittelfristig für sich nun auch eine Minderheitsbeteiligung akzeptieren.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: