Stadtentwicklung:Emmering will verdichten

Gemeinde schafft Voraussetzungen für staatliches Förderprogramm

Von Manfred Amann, Emmering

Um im Zuge der Ortsentwicklung die staatliche Förderung optimal ausschöpfen zu können, beantragt die Gemeinde Emmering zusätzlich zur Städtebauförderung auch von der Förderinitiative "Innen statt Außen" profitieren zu können. Das unlängst vom bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr aufgelegte Förderprogramm bietet zugunsten der Innenentwicklung statt der üblichen 60 eine Übernahme von 80 Prozent der förderfähigen Kosten. Wie Bürgermeister Michael Schanderl im Gemeinderat erklärte, geht es "im weitesten Sinne ums Flächensparen, um die Revitalisierung innerörtlicher Bausubstanz und innerörtlicher Brachflächen. Der Förderbonus solle dazu anregen, im Ortsbereich Konversions- oder Brachflächen, Leerstände oder vom Leerstand bedrohte Gebäude in Wohnraum umzuwandeln.

Da Emmering in seinem mit Bürgerbeteiligung erarbeiteten und bereits in der Umsetzung befindlichen Entwicklungskonzept zur Ortsentwicklung diese Zielsetzung auch festgeschrieben habe, sollte man die Voraussetzungen zur Teilnahme am Förderprogramm schaffen, riet der Bürgermeister. Die Gemeinde verfolge ohnehin "nachhaltig und ernsthaft" im Rahmen einer Vielzahl bereits in Gang gebrachter oder geplanter Wohnbauprojekte das Flächensparen. Der Förderbonus kann auch für die Modernisierung und Instandsetzung von privaten Baudenkmälern und privaten, das Ortsbild prägenden Gebäuden gewährt werden, ebenso für Untersuchungen und Gutachten, die in Verbindung mit den Förderzielen stehen. "Die Förderung privater Vorhaben im Sinne des Programmes könnte für manchen Grundbesitzer durchaus interessant sein", befand FW-Sprecherin Beatrix Obst. Voraussetzung für die Aufnahme ins Förderprogramm ist jedoch ein "Selbstbindungsbeschluss" zur Innenentwicklung, den der Gemeinderat einstimmig fasste. Vier Ortsbereiche werden angemeldet. Im Bebauungsplangebiet "Dr.-Rank-Straße-West", auf dem Gelände der ehemaligen Werksiedlung der Firma Hebel ist bereits eine Nachverdichtung in Gang gebracht worden (25 zusätzliche Wohnungen), mit dem Baubeginn ist 2019 zu rechnen. Aufgenommen werden soll auch die Überplanung des Gewerbegebietes südlich der Roggensteiner Straße. Dort sollen auf einer bisherigen Parkfläche etwa 50 neue Wohnungen (teilweise mit Sozialbindung) errichtet werden. Als weiterer Entwicklungsbereich wird das Gebiet Kirchplatz und Bachwörth angemeldet, in dem bereits die Voraussetzungen zur Errichtung von 39 neuen Wohneinheiten im alten Dorfkern geschaffen wurden. Eine Nachverdichtung strebt die Gemeinde auch im Planungsgebiet "Nordwest" an, indem sie zum Bespiel Dachgeschosse bei der Berechnung bebauter Flächen nicht mehr berücksichtigt und zusätzliche Bauräume ausgewiesen hat.

Abgelehnt hat der Gemeinderat, das ehemalige Betriebsgelände der Firmen Sommer und Hebel anzumelden, auf dem sich das Reginawerk befindet. Die Gemeinde strebe für das gesamte derzeit noch gewerblich genutzte Areal eine städtebauliche Entwicklung an, die eine Umnutzung der Gewerbefläche in Wohnbauflächen, gegebenenfalls teilweise auch in Form der Ausweisung eines Mischgebietes ermögliche, ließ die Gemeindeverwaltung wissen und regte an, das Gebiet daher auch aufzunehmen. Den Ratsmitgliedern ging dies jedoch zu weit, da noch nicht absehbar ist, wann man diese Nutzungsänderung angehen kann.

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