Silvester in Puchheim:Feuerwehr unter Feuerwerksbeschuss

Während sie einen Balkonbrand im achten Stock eines Hochhauses bekämpfen werden Feuerwehrleute in Puchheim-Bahnhof mit Knallkörpern angegriffen - durch eine Raketenexplosion fängt ein Einsatzfahrzeug Feuer.

Erich C. Setzwein

Einsatzkräfte der Feuerwehr Puchheim-Bahnhof sind bei einem Einsatz am Silvesterabend von Passanten mit Raketen und Knallkörpern regelrecht beschossen worden. Verletzt wurde zwar niemand, dafür aber fing ein Mehrzweckfahrzeug Feuer.

So etwas habe ich noch nicht erlebt", sagte Andreas Gierstorfer, Pressesprecher der Feuerwehr Puchheim-Bahnhof, über den Einsatz am Samstagabend an einem Hochhaus an der Adenauerstraße. Die Feuerwehr sollte einen kleinen Brand auf einem Balkon im achten Stock löschen und war kurz nach 23 Uhr mit mehreren Fahrzeugen, darunter die Drehleiter, angerückt. Auf dem Balkon brannte abgestelltes Mobiliar, die Wohnungsbesitzer waren nicht daheim. Noch während die Feuerwehrleute unter schwerem Atemschutz den Balkon über die Leiter erreichten und den Brand ablöschten, begannen Passanten, Raketen und Böller gezielt abzuschießen. Andreas Gierstorfer: "Sie flogen direkt in unsere Richtung." Schon in einer Neujahrsnacht vor einigen Jahren seien bei einem Einsatz Kracher auf die Feuerwehr geworfen worden, doch so gezielt wie heuer geschossen wurde, sei man noch nicht angegriffen worden. Das Mehrzweckfahrzeug der Feuerwehr war in der Adenauerstraße abgestellt, ein Feuerwehrmann sogar in der Nähe. Dennoch warfen die Feiernden Knallkörper unter den Wagen. Gierstorfer berichtete, dass sogar unter dem Auto eine Rakete gezündet wurde, so dass das Fahrzeug zu brennen begann. Wie groß der Schaden ist, vermochte der Pressesprecher am Tag danach noch nicht sagen, der Wagen sei aber nicht mehr betriebsbereit. Beamte der Polizei Gröbenzell waren mit der Feuerwehr am Einsatzort und seien gegen die Rowdys eingeschritten

Auch in Germering musste in der Nacht zu Neujahr in einem Vereinsheim an der Bertha-von-Suttner-Straße ein kleiner Brand gelöscht werden. Die Anwesenden schafften das allein, allerdings stürzte einer von ihnen die Treppe hinunter, dass er sich den Oberschenkel brach. Schaden durch das Feuer entstand den Angaben der Polizei zufolge nicht. Die Germeringer Beamten wurden auch in die Hartstraße gerufen, wo eine Schlägerei zwischen einem Autofahrer und Jugendlichen im Gang war. Der 48 Jahre alte Autofahrer hatte mit seinem Wagen stehen bleiben müssen, weil die Jugendlichen auf der Straße Böller abschossen und die Straße blockierten. Der Mann stieg aus, es kam zu Handgreiflichkeiten. Alle Beteiligten hatten getrunken, wobei den höchsten Promillewert wohl der Autofahrer hatte. Ihm nahm die Polizei den Führerschein ab.

Bereits am Freitagabend brannte eine Gartenhütte in einem Grundstück an der Valeppweg in Gröbenzell. Der Feuerwehr Gröbenzell gelang es, das Feuer rasch einzudämmen, so dass es nicht auf ein direkt angrenzendes Wohnhaus und eine Garage übergreifen konnte. Nach Polizeiangaben wurde ein Bewohner bei einem Löschversuch verletzt und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Wegen der starken Rauchentwicklung evakuierte die Polizei vorsorglich die angrenzenden Wohnhäuser. Der Sachschaden beläuft sich auf geschätzte 10 000 Euro, als Ursache wurde ein Defekt an einem Kühlschrank in der Hütte ermittelt.

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