Sehenswerte Partnerstädte:Meeresorgel und historische Schätze

Sehenswerte Partnerstädte: Bis zurück in die Antike reichen die vielen historischen Bauten, die das Stadtbild der kroatischen Hafenstadt Zadar prägen.

Bis zurück in die Antike reichen die vielen historischen Bauten, die das Stadtbild der kroatischen Hafenstadt Zadar prägen.

(Foto: privat)

Die kroatische Küstenstadt bietet neben einer reizvollen Landschaft Sehenswürdigkeiten aus vielen Epochen

Von Ariane Lindenbach, Fürstenfeldbruck/Zadar

Wo anfangen mit den Tipps bei einer Stadt wie Zadar? Auch Anita Grzan-Martinovic tut sich da schwer. Die Leiterin des kommunalen Referats für internationale Zusammenarbeit ist in der Altstadt der kroatischen Küstenstadt geboren und aufgewachsen. Und ihr Herz hängt an vielen der historischen Bauten, die zwischen Antike und Neuzeit entstanden sind und die Stadt bis heute prägen. Mit rund 75 000 Einwohnern ist Zadar etwa doppelt so groß wie Bruck. Die Städtepartnerschaft entstand, als der damalige Stadtrat Franz Welte 1985 die Stadt im Süden Kroatiens besuchte und erste persönliche Kontakte knüpfte. 1989 wurde sie dann offiziell beurkundet.

Das im Norden der Region Dalmatien gelegene Zadar hat eine wechselvolle Geschichte. Bereits die Römer nahmen die Stadt im zweiten Jahrhundert vor Christus in Besitz. Rund 2200 Jahre später ist Anita Grzan-Martinovic auf einem ihrer architektonischen Hinterlassenschaften, dem Forum Romanum, mehr oder weniger aufgewachsen, wie sie sagt. Ihr Elternhaus habe mitten in der Altstadt gelegen, der ehemalige Marktplatz der Römer mit der Kirche Sveti Donat aus dem neunten Jahrhundert sei praktisch ihr Spielplatz gewesen. Auch wenn die auf einer Halbinsel gelegene Altstadt "sehr bekannt" sei, von allen Touristen besucht werde und die Anruferin aus Fürstenfeldbruck ja eigentlich um Geheimtipps gebeten habe - das Flair mit den über die Jahrhunderte von den vielen darüber flanierenden Füßen blank polierten, in der Sonne glänzenden Steinpflastern, den engen Seitenstraßen, die zum Verstecken einladen, und der frischen Brise vom Meer müsse man einfach erlebt haben, schwärmt die Kroatin. Auch die "Callelarga", die breite historische Hauptstraße, die offiziell "Siroka Ulica" heißt, aber von allen nach ihrem italienischen Namen genannt wird, muss man ihrer Meinung nach als Besucher gesehen haben.

Dann wären da noch das Filmfestival im August, Freiluft-Konzerte, der Jelena-Stadtpark an der alten Stadtmauer mit Blick auf den kleinen Hafen Focia - auch das einer der Lieblingsplätze der Kroatin - und vor allen Dingen die berühmte Meeresorgel am Hafen. Architekt Nikola Bašić schuf das Instrument, das durch den Wellengang betrieben wird, 2005. Drei Jahre später installierte er in unmittelbarer Nähe einen 22 Meter großen Kreis aus 300 mehrschichtigen begehbaren Glasplatten. Sie fangen das Licht bei Sonnenuntergang ein und reflektieren dann bunte Lichtspiele.

Ein weiterer ihrer Lieblingsplätze, wenn sie frei hat und ein bisschen nachdenken will, ist die Seepromenade. Die sei "gar nicht so überfüllt" und biete einen atemberaubenden Blick auf das offene Meer und die mehr als 300 dem Festland vorgelagerten Inseln. Etwa die Hälfte von ihnen ist unbewohnt und im Nationalpark Kornaten unter Schutz gestellt - für Taucher wie Naturfreunde ein absolutes Muss, findet die Kroatin. Überhaupt die Inseln: Den Besuchern von Zadar empfiehlt sie unbedingt einen Ausflug auf die Insel Ugljan. Dort gebe es viele schöne Badeplätze, die sich unproblematisch mit der Fähre anfahren lassen. Doch auch die gegenüber liegenden Strände am Festland seien wunderschön. Apropos Fähre: Eine Fahrt mit der sogenannten "Barcajol", einer Art nautischem Linienbus, der zwischen der historischen Altstadt und dem Festland pendelt, darf laut Anita Grzan-Martinovic bei einem Zadar-Besuch keineswegs fehlen. Denn obwohl das Transportmittel vor allem von Einheimischen genutzt wird, hat es eine Besonderheit zu bieten: Der Fährmann trägt eine historische Uniform.

Grzan-Martinovic könnte noch viel mehr Tipps geben. Doch der Platz hier ist begrenzt. Und so rät sie allen, die die 750 Kilometer von Bruck entfernt liegende Stadt besuchen, nur noch die Außenbezirke Diclo und Betrcani zu besichtigen. Dort gibt es historische renovierte Steinhäuser mit Tavernen, Bars und Cafes. Obwohl etwas außerhalb und weniger besucht als die Altstadt, gebe es auch dort Hotels für Touristen.

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