Sehenswerte Partnerstädte:Im Land des Schilchers

Steinhalle mit Blumenschmuck, Lannach

Blickfang: Die österreichische Gemeinde Lannach weist auch architektonisch eigenwillige Bauten auf, so das Rathaus.

(Foto: oh)

Allings Partnergemeinde Lannach bietet den Besuchern viel Natur und lokale Spezialitäten

Von Manfred Amann, Alling/Lannach

Gut zehn Kilometer südwestlich von Graz in der Steiermark breitet sich das Schilcherland aus, benannt nach einem Wein, der wegen seines herben Abgangs sicher nicht jeden Gaumen kitzelt. Als das nördliche Tor zu dieser bezaubernden Hügellandschaft mit ihren ausgedehnten Weinbergen gilt die Gemeinde Lannach im Kainachtal, die seit dem Jahre 2000 mit der Gemeinde Alling partnerschaftlich verbunden ist. Vielen Allingern ist der Rosé, der aus der Rebsorte Blauer Wildbacher gekeltert wird, längst zu einem "besonderen Tröpfchen" geworden, wie Hans Steiner mit einem Schmunzeln feststellt. Dass unmittelbar vor seiner Haustüre die genuss- und erlebnisreiche Schilcher Weinstraße mit den vielen beliebten Buschenschenken beginnt, ist für den Pensionär ebenso ein Lannacher Pluspunkt, der Touristen anzieht, wie die Nähe zur südsteirischen Weinstraße, die sich südöstlich entlang der slowenischen Grenze als "Himmelreich aus Hügeln" präsentiert. "Unsere Freunde aus Alling begleiten wir gerne in diese reizenden Hügellandschaften, wo sich Weingärten, Kürbisfelder und Streuobstwiesen abwechseln, wo Lipizzaner-Pferde gehalten werden und wo in verträumten Lauben mit Panoramablick herrliche Weine wie der Weißburgunder und regionale Spezialitäten wie der milde Steirer-Schinken angeboten werden", verrät Steiner. Zudem werde Gästen auch gezeigt, wie aus steirischen Kürbissen das nussige Kernöl hergestellt wird.

Doch auf diese Besonderheiten der südlichen Steiermark will Steiner die Schönheit seiner Heimatgemeinde nicht reduziert wissen. Lannach und die verwaltungsmäßig eingegliederten Gemeinden Blumegg, Breitenbach und Teipl seien wunderbar durchgrünte Orte mit einer bestechenden Blumenpracht, in denen es neben typischen steirischen Häusern viel Reizendes zu sehen gebe, sagt er und verweist auf die Lannacher Steinhalle. Das 2004 eröffnete Kultur- und Veranstaltungszentrum besticht mit einer eigenwilligen Architektur und einem modernen Design, besteht zum großen Teil aus dem begehrten "Stainzer Gneis", einem Steinvorkommen in der Nähe, und ist mittlerweile zu einem Wahrzeichen der Gemeinde geworden, in der mit etwa 3400 Einwohnern ebenso viele Menschen leben wie in Alling, Biburg und Holzhausen. "Hier haben wir schon Dutzende großer Feste gefeiert", merkt Jakob Pfannes aus Alling an, der vor 28 Jahren mit seiner Frau Brigitte erste Kontakte knüpfte und als Vater der Partnerschaft gilt.

Der Hartgneis mit seiner optisch ansprechenden Struktur hat seinen Namen vom nur wenige Kilometer entfernten Markt Stainz, dessen historische Schlossanlage, die aus einem ehemaligen Chorherrenstift hervorging, gerne besucht wird. Das barocke Schloss ist heute im Besitz der Grafen von Meran. Lannachs eigentliches Wahrzeichen ist das vierflügelige Schloss, das sich direkt über dem Ort erhebt. Es wurde in den Jahren 1590 bis 1610 von Christof von Galler erbaut und ist heute in Besitz von Martin Bartenstein, der die Anteilsmehrheit an der Lannacher Heilmittel GmbH hält. Für Hans Steiner ist der Lannacher Teichpark "ein wunderbarer Erholungsort". Dort wo früher Ton für Ziegelfabriken abgebaut wurde, sind von 30 Gruben noch 19 wassergefüllte Teiche in einer Naturlandschaft übrig geblieben. "Natur pur" kann man dort erleben, weiß auch Jakob Pfannes, der jedes Jahr mehrmals in seine "zweite Heimat" fährt. Ihre Wurzeln hat die Gemeindepartnerschaft in einer Vereinsfreundschaft des Kameradschaftsbundes Lannach, dem auch Steiner angehört, und des Soldatenvereins Alling, dem 1987, zum Zeitpunkt der ersten Kontakte, Pfannes vorstand.

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