Schulwechsel nach der Grundschule:1000 Schüler suchen einen Platz

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In den kommenden Wochen stellen sich die sieben Gymnasien im Landkreis den Eltern und Kindern vor. Dabei geht es darum, was neben Sprachen und Naturwissenschaften angeboten wird

Von Andreas Ostermeier

Etwa 1000 Viertklässler aus dem Landkreis werden im Herbst aufs Gymnasium wechseln. Sieben Oberschulen gibt es, und damit sich Eltern und Kinder über die diversen Angebote informieren können, finden nach den Osterferien Informationsabende und Schnuppernachmittage statt. Diese sind mittlerweile zu richtig großen Veranstaltungen angewachsen, so gibt es im Max-Born-Gymnasium für Buben und Mädchen Halbstunden-Unterricht in Latein, Englisch, Französisch oder Physik, in dem sie schon einmal Lehrer kennenlernen können. Die Eltern können während dieser Zeit Fragen zu Streicherklassen oder Schulwegkostenfreiheit stellen oder das Gespräch mit Elternbeiräten suchen. Ähnlich laufen die Schnupperangebote auch in den anderen Gymnasien ab.

Doch von Eigenwerbung, gar einem Wettstreit um die übertrittswilligen Kinder wollen die Schulleiter nicht sprechen. Thomas Schranner, stellvertretender Schulleiter des Gymnasiums Olching, hält die ausführliche Unterrichtung der Eltern und die Angebote für die künftigen Schüler für eine "Aufgabe". Er freue sich über das Elterninteresse, sagt Schranner und betont, es gehe "nicht um Werbung". Ähnlich sieht es Robert Christoph, Direktor des Max-Born-Gymnasiums in Germering. Der hält zwar einen "geringen Wettbewerb" für in Ordnung, schließlich sollen die Eltern auch aus "zwei bis drei Optionen" auswählen können. Doch Hauptzweck der ausführlichen Selbstdarstellung der Schulen sei es, den Eltern zu zeigen, welches Bildungsangebot Gymnasien hätten und was sie bedeuteten. Das komme in den vielen G-8-Debatten oft zu kurz, sagt Christoph.

Einen Wettstreit um Schüler haben die Gymnasien im Landkreis auch nicht nötig. Schließlich liegen die Übertrittsquoten in den allermeisten Grundschulen bei über 50 Prozent. Für eine Laufbahn in der Real- oder der Mittelschule entscheiden sich seit vielen Jahren weniger als die Hälfte der Schüler im Brucker Land.

Der begrenzte Wettbewerb um die Schüler läuft über die besonderen Angebote, die die einzelnen Schulen machen. So betont das Max-Born-Gymnasium seinen naturwissenschaftlichen Schwerpunkt, der durch eine Forscherklasse ausgebaut werden soll. Zudem bietet es als einziges Gymnasium im Landkreis Latein als erste Fremdsprache an. Nebenan, im Carl-Spitzweg-Gymnasium, können Schüler Musik als Kernfach wählen und ihre Abiturnote durch das Spielen eines Instruments verbessern. Olching weist als einzige einen wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Zweig aus. Wer diesen wählt, hat deutlich mehr Sozialkunde und Wirtschaftsinformatik als Gymnasiasten anderswo. Zudem ist das Gymnasium eine Seminarschule, in der neben den Lehrern auch viele Referendare unterrichten. Dadurch ließen sich Klassen oft teilen, sagt Schranner.

In Gröbenzell wird Spanisch als dritte und Italienisch als spätbeginnende Fremdsprache unterrichtet. Überdies verfügt die Mensa über ein besonderes Konzept. Das Viscardi-Gymnasium in Fürstenfeldbruck verweist auf seine Projekte mit Schulen in Schweden, Italien und Polen, das Graf-Rasso-Gymnasium, ebenfalls in der Kreisstadt, führt seine diversen Austauschprogramme an. Am Gymnasium Puchheim befassen sich Schüler in einer Arbeitsgemeinschaft mit regenerativen Energien und können Chinesisch als Wahlfach belegen.

© SZ vom 28.02.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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