Sabine Euler führt Kinder spielerisch an Gottesdienst heran:Ein Halt im Leben

Sabine Euler

Gottesdiensthelferin Sabine Euler.

(Foto: Günther Reger)

"Es ist schön, einen Halt zu haben, eine verlässliche Konstante."

Von Katharina Knaut

2Stundenlange Gebete, Gesänge und Lesungen aus der Bibel, Zeit in der man sich weder groß bewegen oder unterhalten kann - Gottesdienste, vor allem die mehrstündigen am Ostersonntag, sind für Kinder normalerweise kein großes Vergnügen. Sabine Euler ändert das. Sie ist die Hauptorganisatorin der Kindergottesdienste in der Erlöserkirche. Zusammen mit weiteren Engagierten bringt sie den Kindern jeden Sonntag die christlichen Lehren auf interaktive Art näher. Basteleinheiten und Austauschrunden finden dabei ebenso Platz wie klassische biblische Geschichten und Gesänge.

Sabine Euler legt besonders viel Wert darauf, den Kindern das Bild eines gütigen und warmherzigen Gottes zu vermitteln. "Dass da immer einer ist, auf den man sich verlassen kann, auch in schweren Zeiten." Das macht auch für sie die Religion aus. "Es ist schön, einen Halt zu haben, eine verlässliche Konstante." Zur Kirche kam sie einst selbst durch Kindergottesdienste, zu denen sie eine Schulfreundin mitgenommen hat. Seit ihrer Konfirmation vor etwa 24 Jahren organisiert sie diese Veranstaltungen nun selbst. Davor habe es die Frau des Pfarrers geplant, erklärt sie. Von ihr habe sie es dann mehr oder weniger übernommen. Etwa zehn bis fünfzehn Kinder nehmen wöchentlich an den Gottesdiensten Teil. Manchmal sind dabei auch katholische oder Kinder ohne Kirche darunter.

Euler genießt die Arbeit mit den Kindern sehr. Am Besten gefällt ihr dabei die unvoreingenommene und offene Einstellung, die ihnen zu eigen sei. Das falle ihr vor allem beim Thema Tod immer wieder auf, erklärt sie. Kinder gingen teilweise viel selbstverständlicher mit dem Thema um als Erwachsene. Aus diesem Grund hat sie auch keine Bedenken, zu Ostern die Kreuzigung zu behandeln. Zu diesem Zweck ist am Karfreitag ein spezieller Gottesdienst geplant. Dabei sei ihr wichtig, dass die Kinder die doch etwas belastende Thematik begreifen und auch merken, dass dieser Gottesdienst etwas ernster ist als üblich. Das berühre die Kinder in der Regel schon, meint sie. Vor allem weil das Thema für einige doch greifbar ist, beispielsweise durch den Tod eines Verwandten oder auch eines Haustieres. Aus diesem Grund sei es aber ebenso wichtig, so Euler, den Kindern klarzumachen, dass am Ostersonntag mit der Auferstehung der Gottesdienst dann wieder fröhlicher wird.

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