Korbinian Weidemann arbeitete schon in seiner Schulzeit eng mit dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) zusammen. Mittlerweile studiert der 22-Jährige Tiermedizin. Sein Engagement für den Vogelschutz hat sich aber bis heute nicht verringert. An diesem Freitag leitet der Kottgeiseringer, wie auch schon im vergangenen Jahr, eine naturkundliche Führung ins Ampermoos. Dabei will er den Teilnehmern einen ganz bestimmten Vogel vorstellen, der bekannt dafür ist, dort zu überwintern - die Kornweihe.
SZ: Was genau kann man sich von der Führung erhoffen und wie wird sie ablaufen?
Korbinian Weidemann: Nun ja, wir treffen uns alle am Freitag am Parkplatz vor dem Naturbeobachtungsturm in Kottgeisering. Von dort aus müssen wir etwa 100 Meter zum Turm laufen, auf dem wir die nächsten eineinhalb Stunden verbringen werden. Von dort oben können wir versuchen, Kornweihen zu erspähen. Ich werde außerdem noch einen Einblick in den Lebensraum "Ampermoos" geben. Dabei wird es primär um die Entwicklung des Gebiets über die Jahrhunderte gehen. Die Geschichte des Gebiets geht nämlich bis in die Eiszeit zurück. Die Besonderheit ist dann die Kornweihe. Diese Vogelart, die eigentlich vor allem in Russland und in den skandinavischen Ländern heimisch ist, verbringt nur den Winter bei uns. Das Ampermoos ist dabei für den Vogel eines der wichtigsten Winterquartiere in ganz Süddeutschland. In einem Jahr konnten wir über hundert Vögel in der Region zählen. Dieses Jahr sind es allerdings sehr viel weniger.
Wie stehen den die Chancen, dass man bei der Führung überhaupt eine Kornweihe zu Gesicht bekommt?
Damit ist eigentlich fest zu rechnen. Als ich vor einigen Tagen in der Gegend war, konnte ich mehrere der Vögel auf einmal beobachten. Man kann es natürlich nicht mit Sicherheit sagen, aber die Chancen stehen gut. Deshalb ist es auch auf jeden Fall ratsam, ein kleines Fernglas mitzubringen, so kann man auch aus der Entfernung Details gut erkennen. Wir verlassen den Turm während der Führung schließlich nicht.
Muss man für diese Führung sehr viel Vorwissen mitbringen?
Überhaupt nicht! Wir haben das Programm bewusst so gestaltet, das wirklich jeder Spaß daran haben kann. Besondere Vorkenntnisse sind also nicht erforderlich. Da die Gruppen mit maximal 15 Leuten auch nicht übermäßig groß sind, kann ich auch auf einzelne Fragen eingehen. Manchmal erkläre ich zusätzlich noch einiges zu anderen Vogelarten. Das kommt dann ganz auf das Publikum an. In unseren Augen sollte Umweltbildung für jeden zugänglich sein. Um dies auch zukünftig zu sichern, bitten wir die Teilnehmer um eine ihren finanziellen Verhältnissen angemessene Spende.
Die Veranstaltung am Freitag ist bereits ausgebucht. Einen weiteren Termin für die Exkursion zu den Kornweihen im Ampermoos, wird es am Donnerstag, 5. Januar, geben. Treffpunkt ist wieder der Parkplatz vor dem Naturbeobachtungsturm Kottgeisering um 15 Uhr. Anmeldung unter: fuerstenfeldbruck@lbv.de.