Trotz sinkender Umfragewerte vermelden die Sozialdemokraten im Landkreis einen stetigen Zuwachs an Mitgliedern. Mehr als 700 Bewohner des Landkreises besitzen nun ein SPD-Parteibuch. Das hat der Kreisvorsitzende und Bundestagskandidat Michael Schrodi mitgeteilt. Die SZ befragte ihn zu den unterschiedlichen Trends bei Umfragen und Neuanmeldungen.
SZ: Die SPD hat im Landkreis Fürstenfeldbruck auf 700 Mitglieder zugelegt. Ist das der Schulz-Effekt?
Michael Schrodi: Ich denke, es gibt zwei Ursachen. Wir haben den Kanzlerkandidaten Martin Schulz und seit März eine Mitgliederkampagne im Landkreis. Allein heuer haben wir 40 bis 45 neue Mitglieder gewinnen können. Es gibt eine Aufbruchstimmung für die SPD.
Schaut man sich die Umfragewerte an, kann von einer Aufbruchstimmung für die Sozialdemokraten aber keine Rede sein.
Ich habe schon, als die Umfragewerte nach der Nominierung von Martin Schulz in die Höhe gingen, davor gewarnt, auf sie viel zu geben. Umfragewerte können schnell kippen. Das zeigt auch das Beispiel Nordrhein-Westfalen. Es geht um langfristige Entwicklungen. Die Leute gehen zur SPD, das bedeutet doch, dass Martin Schulz und unsere Themen Zustimmung bekommen.
700 Mitglieder ist kein Rekordwert. Eine solche Mitgliederzahl hat die SPD früher auch schon erreicht.
Vor vier oder fünf Jahren haben wir die 700 unterschritten. Beide großen Parteien haben ja über Jahre hinweg Mitglieder verloren. Jetzt gewinnen wir wieder dazu. Im vergangenen Jahr sind 60 Mitglieder neu dazugekommen.
Was können alte und neue Mitglieder tun, damit die Zustimmung zur SPD bis zur Bundestagswahl steigt?
Die neuen Mitglieder wollen aktiv sein. Wir müssen sie einbinden in Wahlkampfteams, die Flyer verteilen und mit den Bürgern diskutieren. Die Wähler alle anzusprechen, das kann ein Spitzenkandidat nicht leisten, das müssen wir tun.