Reden wir über:Kandidatensuche beim Sportverein

FFB: Sportlerehrung

Foto: Johannes Simon

Herbert Thoma will nach dreizehn Jahren sein Amt als TuS-Präsident abgeben, ein Nachfolger ist jedoch noch nicht in Sicht.

interview Von Stefan Salger

Der Turn- und Sportverein Fürstenfeldbruck ist mit seinen 3065 Mitgliedern im Landkreis die Nummer Fünf - hinter Unterpfaffenhofen, Esting, Puchheim und Gröbenzell - und hat sich vor allem mit der Förderung des Breitensports einen Namen gemacht. Geleitet wird er von Herbert Thoma. Der 71-Jährige ist in der Kreisstadt so etwas wie die Stimme des Sports und hat sich beispielsweise bei der Sportstättenplanung regelmäßig zu Wort gemeldet. Im März aber will er abtreten und das Feld einem Jüngeren überlassen. Allerdings hat sich bislang noch kein Kandidat gefunden.

SZ: Herr Thoma, Sie wollen 2016 nicht mehr für das Amt des Präsidenten kandidieren. Warum?

Herbert Thoma: Irgendwann wird es einfach Zeit. Ich mache das jetzt 13 Jahre, eine längere Amtszeit an der Spitze des TuS hatte nur Hardy Plonner. Der wurde Mitte der Zwanzigerjahre gewählt. Jetzt sollte es jemand anderer versuchen und vielleicht auch einen neuen Wind reinbringen.

Haben Sie auch die manchmal nicht ganz leichten Gespräche mit der Stadt über die Sportstättenplanung in Ihrer Entscheidung bestärkt?

Das hat sicherlich auch eine Rolle gespielt. Ich werde mich aber auch nach meiner Zeit als Präsident für den Verein engagieren. Einen anderen Posten im Vorstand werde ich zwar nicht übernehmen, aber wenn ich als externer Ratgeber für Sportzentrum III und Fliegerhorst gebraucht werde, dann werde ich mich sicher nicht verweigern.

Können Sie sich denn ein Leben ohne Sport überhaupt vorstellen?

Ehrlich gesagt nein. Aber ich bin ja auch noch stellvertretender Kreis-Vorsitzender des Bayerischen Landessportverbands und stehe auch dem Brucker Sportbeirat noch zur Seite. Beim TuS werde ich mich als normales Mitglied wohl weiterhin ums Freiwillige Soziale Jahr kümmern und weiterhin in Kontakt bleiben mit Schulen und Kindergärten.

Sind Sie auch noch ein aktiver Sportler?

Ich mache Nordic Walking und gehöre der Freizeitsport-Abteilung an. Außerdem trainiere ich gemeinsam mit meiner Frau im Fitnessstudio, das der TSG Maisach angeschlossen ist.

Welche Herausforderungen kommen denn auf Ihre Nachfolgerin oder Ihren Nachfolger zu?

Ganz aktuell muss natürlich die Entwicklung beim Sportzentrum III begleitet werden. An einer dortigen Turnhalle wird sich der TuS beteiligen. Außerdem ist es natürlich Herausforderung genug, einen Verein mit 24 Abteilungen schlicht am Laufen zu halten. Insgesamt geht es darum, die Bereiche Jugendsport und Breitensport in den Blickpunkt zu rücken. Für meinen Geschmack hat unsere Stadt in den zurückliegenden Jahren den Fokus etwas zu stark auf den Kulturbereich gelegt, wodurch für den Sport eben weniger Ressourcen übrig geblieben sind.

Sie suchen jetzt schon seit einiger Zeit vergeblich einen Kandidaten für die Nachfolge. Warum ist das so schwer?

Es ist natürlich arbeitsintensiv. Aus dem aktuellen Präsidium kann es niemand machen und auch die Nachfragen bei den Abteilungsleitern haben bislang nicht zum Erfolg geführt.

Es könnte also darauf hinauslaufen, dass Herbert Thoma noch mal 13 Jahre dranhängt?

Nein, gewiss nicht, für mich ist im März definitiv Schluss. Wir haben ja noch ein paar Wochen, um einen geeigneten Kandidaten zu finden.

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