Reden wir über:Gleichstellung beim Minigolf

Silvia Heublein

Foto: privat

Silvia Heublein sorgt auf der Olchinger Anlage für Gerechtigkeit

interview Von Katharina Knaut

Silvia Heublein ist seit vier Jahren die Gleichstellungsbeauftragte des Minigolf Sport Clubs in Olching. Sie sieht es nicht als ihre Mission, Vorstandspositionen mit Frauen zu besetzen, sondern eine breite Gerechtigkeit für alle zu bewirken, insbesondere für Menschen mit körperlichen und geistigen Defiziten. Sie möchte nicht nur die Minigolfanlage von Barrieren befreien, sondern auch die Gedanken der Besucher.

SZ: Warum wurde die Stelle der Gleichstellungsbeauftragten beim Minigolf eingeführt?

Silvia Heublein: Das ist ganz einfach. Es gibt neue Statuen, vorgeschrieben vom Dachverband. Es soll eine Gleichstellungsbeauftragte vorhanden sein. Da waren wir ganz brav und haben das gemacht. Das haben wir aber schon länger, ich bin die zweite Person, die das Amt bekleidet.

Also ist das ganz gewöhnlich beim Minigolf?

Es ist schon kurios. Der Verein hat auch gefragt: Ist das nötig? Ich sehe es aber nicht so, dass alle Machos aus dem Verein raus müssen und ich die Frauen an die Macht bringe. Ich trete auch für Männer ein.

Haben Sie eine Frauenquote?

Wir haben über eine Frauenquote geredet, besetzen aber unabhängig davon. Wir schauen, dass zehn Leute fähig sind, den Verein zu führen. Wenn zehn Männer dazu in der Lage sind, dann sollen sie es auch tun. Momentan haben wir bei uns ein Mischverhältnis und sowohl Frauen als auch Männer im Vorstand.

Worin sehen Sie Ihre Aufgabe?

Ich bin bestrebt den Sport für jeden zugänglich zu machen, auch wenn es vom Gesetz her anders definiert ist. Der Bereich einer Gleichstellungsbeauftragten ist zu einfach gestrickt. Beim Googeln des Begriffs kommt die Gleichberechtigung der Frau. Das ist überflüssig. Alle sollen die gleichen Rechte haben, jung wie alt, Rollstuhlfahrer oder nicht.

Wie sehen dann die konkreten Fälle aus?

Es gibt immer Kleinigkeiten. Wenn Mitglieder auf mich zukommen, dann wegen Unstimmigkeiten oder Missverständnissen in der Kommunikation. Oft hilft dabei schon das Vorhandensein einer neutralen Person. Unsere Anlage ist auch behindertengerecht. Ich schaue dann auch, dass alles geregelt ist. Es gibt aber keine Fälle auf Vereinsebene.

Halten Sie das Amt insgesamt für wichtig?

Leider ja. In den Köpfen der Menschen ist die Gleichstellung noch nicht so verankert. Viele geraten oft ins Hintertreffen. Das muss nicht sein. Ich wünschte, es wäre nicht so.

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