Ratgeber:Hilfen für Senioren

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Im Landkreis bieten mehrere Träger ihre Dienste bei Pflegebedarf an und informieren ebenso wie die unabhängige Fachstelle am Landratsamt und der Sozialverband VdK über Angebote und gesetzliche Vorgaben

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Ratgeber vor Ort: Das Landratsamt,...

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(Foto: Günther Reger)

...die Caritas (Altenheim Don Bosco in Germering),...

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(Foto: N/A)

...die Arbeiterwohlfahrt (hier ein Kunstprojekt im Seniorenzentrum Josefstift),...

... die Diakonie (Haus Elisabeth in Puchheim) und...

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(Foto: Reger)

...der VdK (mit dem neuen Leiter Felix Hechtel).

Wo findet man Informationen über die häusliche Pflege, welche Kosten müssen Kranken- oder Pflegekassen übernehmen oder wo ist ein Platz im Pflegeheim frei? Solche Fragen beantworten im Landkreis mehrere spezialisierte Stellen. Darüber hinaus lohnt sich auch immer ein Anruf bei der Stadt oder Gemeinde - viele Informationen gibt es dort auch auf den jeweiligen Homepages. So hat beispielsweise Fürstenfeldbruck ein eigenes Seniorenportal eingerichtet, auf dem Sportangebote aufgelistet sind und sich Senioren- und Behindertenbeirat als politische Vertretungen mit direktem Draht zum Stadtrat vorstellen. In der Folge die landkreisweiten Angebote. Ein Angebot findet sich bei allen großen Trägern, über die auch mit der Krankenkasse abgerechnet werden kann: Die ambulante Pflege, mit der Senioren ein möglichst langes Leben im Kreis der vertrauten Umgebung ermöglicht werden soll. Ergänzt wird die Zusammenstellung durch den VdK, der selbst zwar keine Pflegeleistungen anbietet, Mitglieder bei Monatsbeiträgen von sechs Euro aber umfassend über gesetzliche Rahmenbedingungen berät.

Landratsamt

Eine erste allgemeine und unabhängige Anlaufstelle kann die kostenlose Seniorenfachberatung im Landratsamt Fürstenfeldbruck an der Münchner Straße 32 (Buslinien 815, 844, Haltestelle Landratsamt) sein. Persönlich, per pdf-Datei - die von der Homepage heruntergeladen werden kann - oder auch per Faltblatt wird dort neutral informiert, etwa über Fragen der Pflege, Unterstützung für pflegende Angehörige, Angebote im Bereich der ambulanten Pflege, Betreutes Wohnen zu Hause, Essen auf Rädern, Hausnotruf, Tagespflege, Kurzzeit- und Verhinderungspflege, Heimplätze und ihre Finanzierung, Vermittlung von Hospizdiensten, Angebote der Altenhilfe sowie deren Finanzierung oder auch Grundlagen der Pflegeversicherung. Senioren oder ihre Angehörigen können dort einen Gesprächstermin vereinbaren: von Montag bis Donnerstag jeweils von 8.30 bis 12 Uhr unter Telefon 08141/519-427 oder online unter seniorenfachberatung@lra-ffb.de

Arbeiterwohlfahrt

Einen alten Baum verpflanzt man nicht. Gemäß diesem Motto hat es sich die Arbeiterwohlfahrt (Awo) zur Aufgabe gemacht, die häusliche Pflege älterer und behinderter Menschen durch einen professionellen Pflegedienst zu gewährleisten. Dafür steht ein Team von berufserfahrenen Pflegefachkräften bereit, das mit Ärzten, Sozialdiensten, Krankenhäusern und weiteren Einrichtungen zusammenarbeitet. Grund- und Behandlungspflege wird an allen Werk-, Sonn- und Feiertagen angeboten. Auch ein hauswirtschaftliches Team bietet seine Dienste an und begleitet bei Bedarf auch auf Fahrten zum Arzt oder zum Einkaufen. Die Pflegedienstleitung ist von Montag bis Freitag jeweils von 12 bis 14.30 Uhr zu erreichen unter 08141/26 011 oder 0172/83 93951.

Caritas

Die Caritas hat ein sehr umfassendes Angebot für Senioren. Wichtige Bereiche sind ambulante Pflege, betreutes Wohnen, die Fachstelle für pflegende Angehörige, die ambulante Hospiz-und Palliativberatung, die gerontopsychiatrische Fachberatung, Essen auf Rädern sowie Hilfe bei Demenz. Zudem betreibt die Caritas Altenheime. Silvia Dörr und Brigitte Klimek-Limbach sind Ansprechpartnerinnen, wenn es darum geht, alten Menschen möglichst lange ein Leben in der vertrauten Umgebung zu ermöglichen. Sie sowie ihre Angehörigen können sich durch eine ambulante Pflege - eine Rundumbetreuung unterstützen lassen - unabhängig von Konfession, Alter und Herkunft. Das Angebot reicht von der klassischen Grundpflege über die Behandlungspflege bis zur hauswirtschaftlichen Versorgung. Spezielle Bedürfnisse und Wünsche versuche man zu berücksichtigen, so Dörr und Klimek-Limbach. Oberstes Ziel sei es, "Individualität und Würde zu achten". Begleitet werden schwerst kranke und sterbende Menschen ebenso wie ihre Angehörigen. Bei Bedarf übernimmt die Caritas auch die Pflegeberatung und -schulung der Angehörigen. Ein Team examinierter Krankenschwestern und -pfleger sowie Altenpfleger mit diversen Zusatzqualifikationen steht in allen Gemeinden des Landkreises bereit. Kontaktaufnahme unter Telefon 08141/32 07 28 sowie per E-Mail an Silvia.Doerr@caritasmuenchen.de und Brigitte.Klimek- Limbach@caritasmuenchen.de.

Diakonie

Die Arbeit für und mit älteren Menschen ist ein wesentlicher Schwerpunkt der Arbeit der Diakonie, die so etwas ist wie das evangelisch geprägte Gegenstück der katholisch ausgerichteten Caritas (auch wenn die Konfession bei der Betreuung keine Rolle spielt). Mit Wohnberatung, ambulantem Pflegedienst und dem Besuchsdienst "Ohrensessel" unterstützt die Diakonie in Fürstenfeldbruck ebenfalls das Bedürfnis vieler Menschen, möglichst lange in ihrer vertrauten Umgebung wohnen zu bleiben. Das Haus Elisabeth und das Laurentiushaus sind Pflegeheime, die Menschen ein neues Zuhause geben, wenn sie nicht mehr allein in der eigenen Wohnung leben können oder im Rahmen der Kurzzeitpflege vorübergehend als Gäste aufgenommen werden. Seit Januar 2006 sind die beiden Pflegeheime des Diakonischen Werks eigenständige gemeinnützige Gesellschaften. Dies, so die Diakonie, ermögliche "eine professionelle Führung, unterstützt durch einen Aufsichtsrat aus Experten". Kontakt unter Telefon 08141/36 34 230 sowie online per E-Mail unter geschaeftsstelle@diakonieffb.de.

VdK

Der VdK hat sich gewandelt von einem Verein, der vor allem die Interessen von Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentnern vertreten hat, hin zu einem allgemeiner ausgerichteten Verband. Er vertritt nun insbesondere die Interessen der älteren, behinderten und chronisch kranken Menschen. Die moderne Ausrichtung versinnbildlicht bereits der 26 Jahre alte Felix Hechtel, der jüngst Robert Otto als Kreisgeschäftsführer abgelöst hat. Der Kreisverband zählt bereits mehr als 8000 Mitglieder, die in 15 Ortsverbänden organisiert sind. Beraten wird in sozialrechtlichen Angelegenheiten auf folgenden Rechtsgebieten: gesetzliche Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung, gesetzliche Unfallversicherung, Schwerbehindertenrecht, Arbeitsförderungsgesetz, Kriegsopfer- und Soldatenversorgung, Bundessozialhilfegesetz. Wertvoll ist für Vereinsmitglieder auch die persönliche Begleitung und Vertretung bei Behörden oder vor Sozial- und Verwaltungsgerichten. Kontakt per Telefon unter 08141/22 710-0 oder per E-Mail unter kv-ffb@vdk.de. Öffnungszeiten der Kreisgeschäftsstelle im Obergeschoss des City-Points an der Ludwigstraße 7 in Fürstenfeldbruck: Montag bis Mittwoch 8 bis 12 Uhr sowie 12.30 bis 16 Uhr, Donnerstag 8 bis 12 Uhr sowie 12.30 bis 18 Uhr und Freitag 8 bis 12 Uhr.

© SZ vom 18.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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