Puchheim/München:Neun Jahre Gefängnis

Landgericht verurteilt 33-Jährigen wegen versuchten Mordes

Drei Mal rammte der Trockenbauer ein Messer in den Oberkörper eines Kollegen und verletzte ihn schwer. Für die Tat muss Dmitrijus C. neun Jahre ins Gefängnis. Die 1. Strafkammer am Landgericht München II sprach den 33-jährigen Litauer des versuchten Mordes und der gefährlichen Körperverletzung schuldig. Wegen seiner Alkohol- und Drogensucht kommt er während der Haftzeit zwei Jahre in eine Entzugsklinik.

Zu der Attacke kam es in der Nacht zum 10. November 2013 in einer Pension in Puchheim. Dort waren die Arbeiter einer Berliner Baufirma während eines Montageauftrags in München untergebracht. Tagsüber waren sie auf der Baustelle, abends auf engstem Raum in der Pension, wo geraucht und viel getrunken wurde. Dmitrijus C., der in seiner Heimat wegen Beschaffungsdelikten schon im Gefängnis gesessen hatte, trank am Tag vor der Tat schon während der Arbeit eine Flasche Wein. Kollegen beschrieben sein Verhalten als aggressiv. Abends in der Unterkunft trank er weiter - er kam später auf 1,6 Promille - und geriet gegen 3 Uhr mit einem 52-Jährigen in Streit. Der Ältere beschied ihm, er könne ja seine Sachen packen, woraufhin C. unvermittelt nach einem Messer griff und zustach. Ein Stich durchtrennte den Dünndarm des Opfers. Der Mann musste notoperiert werden. Dmitrijus C. rauchte nach der Tat erst einmal eine Zigarette.

Vor Gericht gestand er die Attacke und behauptete, der 52-Jährige habe drohende Gesten gemacht. Für das Gericht gab es vor allem einen Auslöser für das Geschehen: "Die Taten des Angeklagten sind alkoholbedingt", so der Vorsitzende Richter Martin Rieder.

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