Puchheim:Riesige Reste im Puchheimer Etat

Es gibt Probleme in Puchheim, von denen träumen Kommunalpolitiker anderswo im Landkreis. Im vergangenen Jahr hat die Verwaltung im Rathaus fast 25 Millionen Euro nicht ausgegeben. Tendenziell bleibe immer mehr Geld im Haushalt übrig und das behage ihm eigentlich nicht, bekannte Kämmerer Harald Heitmeir. So stand der Stadtrat nun vor der Frage, was mit dieser Summe geschehen soll, und entschied am Ende, die einzelnen Beträge einfach als Haushaltsreste in den neuen Etat des laufenden Jahres zu übernehmen. Die Erklärung für die Puchheimer Überschüsse ist einfach: Die Kommune nimmt sich viel vor. Für etliche Großprojekte ist viel Geld im Haushalt eingeplant, aber manches kann nicht so schnell verwirklicht werden, zum Teil wegen Arbeitsüberlastung der Verwaltung, andere Vorhaben brauchen einfach ihre Zeit. Dazu gibt es noch die Sitte der Kommunalpolitiker, Beträge für bestimmte Projekte erst mal als "Erinnerungsposten" in den Etat aufzunehmen. So waren im Haushalt des Jahres 2017 fast sechs Millionen Euro für die eigene Wohnungsbaugesellschaft eingeplant, drei Millionen für eine Beteiligung an der Gasversorgung, 2,5 Millionen für die Geothermie oder jeweils rund eine Million Euro für einen Spielplatz in der Adenauerstraße und einen neuen Kunstrasenplatz für die Sportler. Der Kämmerer möchte diese Überschüsse gerne reduzieren, aber sein Vorschlag, den Betrag für die Wohnungsbaugesellschaft auf 2,5 Millionen zu reduzieren, stieß auf wenig Gegenliebe. SPD-Fraktionssprecher Jean-Marie Leone hielt das für wenig sinnvoll. Sollte der Stadt etwa ein Baugrundstück angeboten werden, sei es sinnvoll, das Geld schon zur Verfügung zu haben, statt es dann wieder umständlich per Nachtragshaushalt bewilligen zu müssen.

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